Barcelona dominierte das Halbfinal-Hinspiel der Champions League, doch Chelsea schoss einmal auf das Tor und gewinnt dank des Tores von Drogba.

Berlin/London. Der FC Chelsea darf dank Didier Drogba vom Finale der Champions League in München träumen. Der FC Barcelona muss dagegen nach dem 0:1 (0:1) in London um die Chance auf die Titelverteidigung bangen. Trotz großer Überlegenheit unterlagen die Katalanen am Mittwoch im Halbfinal-Hinspiel an der Stamford Bridge, weil Torjäger Drogba kurz vor der Pause eiskalt zuschlug (45.+2). Im Rückspiel im Camp Nou benötigt Barca nun einen Sieg mit zwei Toren Unterschied, um doch noch ins Endspiel in München am 19. Mai einzuziehen. Der Premier-League-Klub schaffte dagegen den ersten Teil der Revanche für den 6. Mai 2009, als Chelsea durch ein höchst umstrittenes 1:1 gegen Barca den Final-Einzug verpasst hatte.

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„Unser Mannschaftsgeist war entscheidend“, sagte Chelsea-Keeper Petr Cech. „Wir wussten, dass sie sehr viel Ballbesitz haben und Pässe spielen würden. Da braucht man mentale Stärke, etwas Glück und auch ein paar Paraden des Torhüters. Jetzt stehen die Chancen fifty-fifty.“

Chelsea startete anders als im letzten Ligaspiel wieder mit Drogba statt Fernando Torres im Sturmzentrum. Und Drogba beschäftigte Barcas Abwehr ganz alleine. Nach nur zwei Minuten erlief er einen langen Abschlag von Cech, ließ den Ball nach Fehler von Carles Puyol dann aber vom Fuß springen. Fünf Minuten später stürmte der Ivorer erneut los, diesmal klärte Puyol. Dass auch Katalanen Kick-and-Rush können, demonstrierte in der neunten Minute Andres Iniesta. Sein hohes Zuspiel hob Mittelstürmer Alexis Sanchez wunderbar über Cech – doch der Ball sprang von der Latte zurück ins Feld.

Der FC Barcelona zog nun das gewohnte Kurzpassfestival in des Gegners Hälfte auf – mehr als eine Handvoll Ballkontakte wurden den Engländern in den nächsten zwanzig Minuten kaum gestattet. Belohnen konnten sich die Gäste jedoch nicht, auch nicht in der 43. Minute: Einen schnellen Gegenstoß über Messi chippte Cesc Fabregas an Cech vorbei, doch der unermüdliche Ashley Cole kratzte die Kugel von der Linie.

Sekunden vor dem Wechsel wurde das Spiel dann auf den Kopf gestellt. Und wem anders hätte diese Rolle gebührt als dem Offensiv-Solisten Drogba? Lionel Messi verlor den Ball im Mittelfeld an Frank Lampard, Ramires flitzte die linke Flanke hinunter und bediente seinen Stürmer geschickt am Fünfmeterraum, der zur durchaus schmeichelhaften Pausenführung einschob.

Auch nach dem Wechsel ging es nur in Richtung Cech. Doch weder Adriano mit einem Schlenzer (51.) noch Alexis Sanchez nach feinem Lupfer von Fabregas (57.) schafften den Ausgleich. Chelsea konnte mit der Führung im Rücken den Gästen das Leben immer schwerer machen - auch dank des enorm clever agierenden Drogba, der seiner Mannschaft immer wieder wichtigen Raum und wertvolle Zeit schenkte. Auf der anderen Seite verpasste auch Puyol mit einem Hinterkopfball nach Messis Freistoßflanke in der 87. Minute den Ausgleich. In der dritten Minute der Nachspielzeit traf Pedro nur den Pfosten.

Chelsea: 1 Cech - 2 Ivanovic, 24 Cahill, 26 Terry, 3 Cole - 12 Mikel - 8 Lampard, 16 Meireles - 10 Mata, 11 Drogba, 7 Ramires. - Trainer: Di Matteo

Barcelona: 1 Valdes - 2 Alves, 5 Puyol, 14 Mascherano, 21 Adriano - 16 Busquets - 6 Xavi, 8 Iniesta - 10 Messi, 9 Sanchez, 4 Fabregas. - Trainer: Guardiola

Schiedsrichter: Felix Brych (München)

Zuschauer: 40.000

Beste Spieler: Cech - Iniesta

Gelbe Karten: Ramires (2), Drogba - Pedro, Busquets

Torschüsse: 4:25

Ecken: 1:8

Ballbesitz: 28:73 Prozent

Mit Material von dapd und sid