Riesenjubel bei Greuther Fürth: Durch die 1:2-Niederlage von Düsseldorf bei Dresden liegen die Franken drei Spieltage vor Schluss neun Punkte vor dem Drittplatzierten Paderborn.

Dresden. Der SpVgg Greuther Fürth ist der erste Aufstieg in ihrer Vereinsgeschichte in die Fußball-Bundesliga praktisch nicht mehr zu nehmen. Durch die 1:2-Niederlage von Fortuna Düsseldorf bei Dynamo Dresden liegt Fürth drei Spieltage vor Schluss neun Punkte vor dem Drittplatzierten SC Paderborn 07, das zudem die um 31 Treffer schlechtere Tordifferenz hat.

„Ich wusste, dass wir die Qualität haben, das zu schaffen“, freute sich Fürths Trainer Mike Büskens, der sich die Begegnung zwischen Dresden und Düsseldorf in der sächsischen Landeshauptstadt angesehen hatte. „Dynamo hat heute alles reingeschmissen, wir sind überglücklich“, sagte er dem Sender Sky weiter. „Die Jungs sollen es krachen lassen und den Moment einfach nur genießen“, übermittelte Büskens seinen Spielern aus Dresden. „Für den Verein und für die Stadt ist der Aufstieg sensationell“, kommentierte der 44-Jährige, für den die Bundesliga als ehemaliger Profi und Interimstrainer des FC Schalke 04 kein sportliches Neuland sein wird. Auch Fürths Manager Rachid Azzouzi jubelte: „Es ist ein Traum, wir sind absolut stolz auf die Mannschaft. Wir werden heute die Stadt auseinandernehmen.“

Die Mannschaft von Greuther Fürth hatte sich die Begegnung im VIP-Raum der heimischen Arena angesehen. Derweil fand sich Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung im „Gelben Löwen“, der Fan-Kneipe des Klubs, ein und kündigte die „Nacht der Nächte“ in der fränkischen Stadt an. „So etwas gibt's nur einmal zu feiern, weil wir nie wieder absteigen werden“, sagte er. „Für die Stadt Fürth ist der Aufstieg die Erfüllung eines Jahrhunderttraums“, ergänzte der Oberbürgermeister. Ein Aufstiegsfest vor dem Rathaus ist für den 29. April geplant .

Tabellenführer Fürth (67 Punkte/69:23 Tore) geht mit einem praktisch uneinholbaren Vorsprung von neun Punkten und 31 Toren auf den Tabellendritten SC Paderborn (58/50:35) in den Liga-Endspurt. Die Düsseldorfer können Fürth bei zehn Punkten Rückstand nicht mehr einholen. „Ein Traum ist wahr geworden. Wir sind absolut stolz, dass wir es geschafft haben“, kommentierte Fürths Manager Rachid Azzouzi, der nun die Mannschaft für die erste Liga verstärken muss.

Trainer Büskens und Kapitän Kleine verhehlten im Moment des Triumphes auch nicht ihre „riesige Genugtuung“ darüber, dass das Gerede von den „unaufsteigbaren Fürthern“ nun ein Ende gefunden habe. „Ich konnte es nicht mehr hören, dieser ewige Pessimismus“, gestand Büskens. Siebenmal waren die Fürther seit 2001 in der 2. Liga Fünfter geworden. In der vergangenen Saison verpassten sie als Vierter den Sprung nach oben. „Es hieß, wir wollen nicht aufsteigen, wir können nicht aufsteigen. Das ist jetzt vorbei“, kommentierte Kleine. „Danke an Dresden. Wir sind überglücklich. Jetzt haben wir es endlich geschafft“, so Kleine.

In der Bundesliga wird sich der Neuling wohl auf Abstiegskampf einstellen müssen. Große Spiele gegen den FC Bayern, Borussia Dortmund und besonders im Derby gegen den Nachbarn 1. FC Nürnberg stehen dann für das Team um Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah auf dem Programm. Dass die Franken gegen Erstligisten mehr als nur mithalten können, bewiesen sie in dieser Saison im DFB-Pokal: Nach 1:0-Siegen gegen Nürnberg und 1899 Hoffenheim schieden sie erst im Halbfinale nach einer unglücklichen 0:1-Niederlage nach Verlängerung gegen den deutschen Meister Borussia Dortmund aus dem Wettbewerb aus.

Mit Material von dapd und dpa