Zweiter WTA-Turnier-Sieg für Angelique Kerber: Die Kielerin bezwang in Kopenhagen die Lokalmatadorin Caroline Wozniacki mit 6:4 und 6:4.

Hamburg. Erfolge zu erreichen ist meist einfacher, als sie zu bestätigen. Insofern darf Angelique Kerber sich seit Sonntagnachmittag endgültig als etablierte Kraft im Damentennis betrachten. 63 Tage nach ihrem ersten Titelgewinn auf der WTA-Tour in Paris gewann die 24 Jahre alte Kielerin in Kopenhagen ihr zweites Turnier. Im Finale benötigte sie 1:38 Stunden, um Lokalmatadorin Caroline Wozniacki 6:4 und 6:4 zu bezwingen - und das nach einem 1:4-Rückstand im zweiten Satz.

"Ich habe mich bei 1:4 nur darauf konzentriert, was mich im ersten Satz starkgemacht hat, und dann lief es wieder", sagte Kerber, die in der Weltrangliste heute auf Rang 14 notiert wird. Die Partie gegen die topgesetzte Dänin war für Kerber auch emotional eine besondere, immerhin sind die beiden polnischstämmigen Athletinnen bestens befreundet. "Wir haben vor und nach dem Spiel normal miteinander geredet, während des Spiels muss man aber die Gefühle ausblenden, auch wenn es mir sehr schwer gefallen ist", gab sie zu. Die Atmosphäre in der Farum-Arena habe sie zusätzlich motiviert. "Alle waren gegen mich, aber das hat mich eher gereizt als gestört", sagte sie.

37 000 Euro Preisgeld war der Erfolg wert - viel mehr aber bedeutete Kerber das Gefühl, sich gegen eine Topspielerin vom Schlage Wozniackis behauptet zu haben. "Der erste Titel ist der Moment, auf den man sein Leben lang hingearbeitet hat. Aber der zweite ist genauso schön, weil er mir zeigt, dass ich mittlerweile in der Weltelite mithalten kann", sagte sie.

Zu gern würde sie das nun auch im deutschen Fedcupteam beweisen, das an diesem Wochenende in Stuttgart zur Weltgruppenrelegation gegen Australien antritt. Nach einem Festessen mit Familie und Freunden am Sonntagabend in Kiel reist sie heute "nach dem Ausschlafen" nach Schwaben. Anfang Februar, bei der Erstrundenniederlage gegen Tschechien, holte sie dort als Ersatzspielerin den einzigen Punkt. In der Form der vergangenen Wochen dürfte Fedcupchefin Barbara Rittner an einer Stammspielerin Kerber nicht vorbeikommen.