Hamburger Hockeyklub hat morgen Termin beim Sportamt - Amsterdam ist Favorit

Hamburg. Als die Hockeydamen des Uhlenhorster HC am Ostermontag den Einzug ins Final-Four-Turnier um den Europapokal der Landesmeister perfekt gemacht hatten, da war für Horst Müller-Wieland die Sache klar. Der Vereinspräsident des UHC wollte die Bewerbung seines Klubs um die Ausrichtung der internationalen Endrunde vorantreiben. Immerhin stehen auch die UHC-Herren im Halbfinale der Euro Hockey League (EHL). Der Europaverband EHF hat beschlossen, die Endrunden an einem gemeinsamen Ort auszuspielen, und was würde da besser passen als ein Gastgeber, der mit zwei Teams vertreten ist?

Das Problem ist, dass die EHL ihr Finalturnier nicht nach Deutschland vergeben möchte. Hintergrund: Der teure Klubwettbewerb finanziert sich nicht nur durch das Sponsorengeld niederländischer Großbanken, sondern auch durch Zahlungen aus den Verbänden der Teilnehmerländer. Da der Deutsche Hockey-Bund jedoch seine Mittel in die Nationalteams steckt, bleibt der jährliche fünfstellige Betrag, der aus den Niederlanden, Belgien, England und Spanien fließt, aus Deutschland aus. Als Konsequenz daraus haben deutsche Klubs kaum Chancen, ein Finalturnier auszurichten. Amsterdam gilt als heißer Kandidat für die Gastgeberrolle über Pfingsten.

Horst Müller-Wieland will dennoch nichts unversucht lassen. Morgen hat er einen Termin im Sportamt, um auszuloten, wie die Stadt den UHC unterstützen könnte. "Wir sind mit der EHL in Gesprächen. Fakt ist, dass es eine Frage des Geldes ist. Wenn wir mithilfe von Sponsoren und der Stadt einen Betrag X aufbringen, dann haben wir eine Chance", sagt er. Dass der Heimvorteil nicht unbedingt vonnöten wäre, bewiesen die UHC-Herren 2008 und 2010. Damals gewannen sie die EHL - in den Niederlanden.