Die Teams schieben die Verantwortung für eine Absage auf den Weltverband

Manama. In der Kontroverse um das Formel-1-Gastspiel in Bahrain gerät der Automobil-Weltverband Fia immer stärker in Zugzwang. Nach Chefvermarkter Bernie Ecclestone verwies auch die Teamvereinigung Fota auf die Verantwortung der Fia für eine mögliche Absage des umstrittenen WM-Laufs am übernächsten Wochenende. Der Verband müsse den Rennställen "in dieser Frage die Richtung vorgeben", schrieb die Fota in einer gemeinsamen Erklärung der Teams. Die BBC berichtete am Mittwoch, eine Reihe von Teams rechne wegen Sicherheitsbedenken bereits mit einer kurzfristigen Streichung des Wüsten-Grand-Prix.

Von einer offiziellen Absage-Forderung indes ist nicht die Rede. "Das ist nicht möglich. Teams können keinen Grand Prix absagen", hieß es in der Mitteilung. Die Organisation vertritt die Interessen von sieben der zwölf Teams, darunter McLaren und Mercedes. Red Bull und Ferrari sind dagegen aus der Fota ausgetreten.

Bereits im vergangenen Jahr war das Rennen im arabischen Inselstaat wegen der blutigen Proteste für mehr Demokratie gestrichen worden. Am Rande des Großen Preises von China an diesem Wochenende soll es weitere Diskussionen zwischen Fia-Präsident Jean Todt, Ecclestone und den Rennställen geben. Angeblich haben mehrere Teams Vorkehrungen für den Fall einer kurzfristigen Absage des Bahrain-Rennens getroffen.

"Wir können die Leute nicht zwingen, dorthin zu gehen", sagte Ecclestone. Der Rechte-Mitinhaber verwies jedoch darauf, dass ein Startverzicht eines Teams als Vertragsbruch zu werten sei. Nur bei einer offiziellen Absage durch die Fia oder einem Verzicht Bahrains auf das Rennen wären die Rennställe von der Reise befreit, ohne finanzielle Konsequenzen fürchten zu müssen.

"Wenn man nicht hingeht, wäre die Konsequenz, dass man dafür bezahlen muss. Also muss man sehr vorsichtig sein", sagte der frühere Weltmeister und Teamchef Niki Lauda. Ex-Champion Jackie Stewart meinte: "Wenn wir nicht nach Bahrain gehen, wie erklären wir dann, dass wir 2014 in Russland starten?"

Weltmeister Sebastian Vettel sagte in Shanghai, er werde am 22. April in Bahrain starten, falls die Verantwortlichen an der Austragung des Rennens festhielten. Ob es so kommen werde, könne er aber nicht abschätzen. Sollte es ein Rennen geben, "glaube ich, dass es sicher genug sein sollte", so Vettel.