Der deutsche Debütant in der MotoGP-Klasse fährt in Katar auf Platz acht

Katar. Motorrad-Weltmeister Stefan Bradl hat bei seiner Premiere in der MotoGP-Klasse mit einer starken Leistung überzeugt. Beim Saisonauftakt am Ostersonntag in Katar holte der 22-Jährige aus dem schwäbischen Zahling den achten Platz und fuhr damit auf Anhieb acht WM-Punkte ein. Mit seiner Top-Ten-Platzierung im arabischen Nachtrennen zeigte sich Bradl hochzufrieden: "Ich denke, dass ich eine Duftmarke hinterlassen habe." Für Bradl war es nach 87 Rennen in kleineren Klassen der erste Grand Prix in der Königsklasse. Nach dem Titelgewinn in der Moto2-Klasse im vergangenen Jahr war er zum Privatteam LCR-Honda gewechselt. Nervosität wollte Bradl nicht gespürt haben, auch wenn er sich beeindruckt von der Atmosphäre zeigte. "Da war schon deutlich mehr Trubel, das kannte ich nur aus dem Fernsehen."

Gleich zum Start verbesserte sich der Neuling um eine Position auf den achten Platz. Bradl fuhr in den ersten Runden fehlerfrei mit viel Selbstvertrauen und sorgte weiterhin für Aufsehen, nachdem er auch Ex-Weltmeister Nicky Hayden und den früheren Superbike-Champion Ben Spies (beide USA) überholte. Bis zur 19. Runde verteidigte Bradl den sechsten Platz, musste dann aber doch Lehrgeld zahlen. Nach einem Fehler beim Einstellen der Bremse konnte der Rookie seine Position auf den letzten drei Runden nicht mehr halten und musste Hayden und den Spanier Álvaro Bautista vorbeiziehen lassen. "Dumm gelaufen, aber daraus kann man lernen", gab er sich mit Blick nach vorn kämpferisch.

Bradl war über das gesamte Rennen konstant schnell unterwegs. Der Debütant ließ sogar den neunmaligen Weltmeister Valentino Rossi (Platz zehn) hinter sich. Der Italiener reichte Bradl bei der Auslaufrunde die Hand. Bradl zeigte sich erstaunt und erfreut zugleich über die Geste. "Das gibt es auch nicht alle Tage. Valentino ist ein toller Sportsmann", sagte der Deutsche. Das erste Saisonrennen gewann der Spanier Jorge Lorenzo (Yamaha) vor seinem Landsmann Dani Pedrosa und Titelverteidiger Casey Stoner (Australien), beide auf Honda.

Sandro Cortese (Berkheim) wurde in der neu geschaffenen Moto3-Klasse auf seiner KTM Dritter. Das Rennen gewann der Spanier Maverick Vinales auf FTR. Bradls Nachfolger Max Neukirchner im deutschen Kiefer-Team belegte nach einem Trainingssturz in der Moto2-Klasse nur Platz 30.