Nach einem verheißungsvollen Auftakt geht es für die deutschen Golfprofis Martin Kaymer und Bernhard Langer beim US-Masters abwärts. Langer scheidet zur Halbzeit aus, Kaymer muss um den Cut bangen.

Augusta/Frankfurt. Als Golf-Senior Bernhard Langer nach einem Debakel auf der 2. Runde den Halbzeit-Cut beim US-Masters verpasst hatte, kämpfte Martin Kaymer noch verbissen gegen das gleiche sportliche Schicksal an. Während der 54 Jahre alte Langer nach einer 80er Runde am Freitag mit insgesamt 152 Schlägen ausschied, durfte sein Nachfolger Kaymer nach zehn gespielten Löchern zumindest auf das erstmalige Erreichen der 3. Runde beim ersten Major-Turnier des Jahres hoffen.

Mit drei über Par lag der 27 Jahre alte Weltranglistensechste, der bei seinen bisherigen vier Starts immer zur Halbzeit ausgeschieden war, allerdings nur zwei Schläge besser als der voraussichtliche Cut. Nach vier Bogeys, davon drei nacheinander, schöpfte Kaymer mit einem Birdie am 7. Loch immerhin wieder Hoffnung.

Die hatte der zweifache Masters-Siegers Langer bei seiner Rückkehr ins Clubhaus begraben. Einen Tag nach seiner 72er Auftaktrunde fiel der Anhausener an seinem „Schwarzen Freitag“ zunächst auf den 76. Platz zurück. „Es war heute um einiges schwerer, weil es kalt und windig war. Aber es war nicht so schwer, wie mein Score es zeigt. Ich habe einigermaßen gespielt, aber schlecht geputtet. Ich habe einfach nichts gelocht die letzten zwei Tage, und heute schon gar nichts“, erklärte Langer.

Mit zwei Doppel-Bogeys an Loch 13 und 15, als er den Ball jeweils im Wasser versenkte, sowie drei weiteren Bogeys büßte er seine Chance ein, auch am Wochenende abschlagen zu können. „Ich habe zweimal richtig Pech gehabt“, kommentierte er sein doppeltes Missgeschick. „Eigentlich war ich sehr gut drauf die letzten Tage und habe mich wohlgefühlt. Es macht auf jeden Fall noch Spaß“, sagte Langer.

Sein Nachfolger Kaymer war am Donnerstag verheißungsvoll mit 72 Schlägen in das mit acht Millionen Dollar dotierte Turnier gestartet, hatte aber schon da den verpassten Chancen auf der ersten Runde nachgetrauert. „Drei oder vier Schläge weniger wären da draußen schon noch drin gewesen. Deshalb bin ich insgesamt etwas enttäuscht“, kommentierte Kaymer seinen Auftakt.

Dennoch hoffte er darauf, im fünften Anlauf an der Magnolia Lane endlich erstmals den Halbzeit-Cut zu überstehen. „Ich fühle mich so gut wie noch nie. So leicht wie heute hat sich der Platz für mich noch nie gespielt“, äußerte er sich zuversichtlich.

Frühaufsteher Kaymer hatte sich bei seinem Abschlag am Donnerstag um kurz vor neun Uhr (Ortszeit) hellwach gezeigt, auch wenn er gleich am ersten Loch ein Bogey kassierte. Doch dann fand der Rheinländer schnell seinen Rhythmus und sich nach vier Birdies und einem weiteren Bogey zur Halbzeit mit zwei unter Par sogar als Führender auf dem Leaderboard wieder. „Das ist für mich eine ganz neue Erfahrung“, kommentierte er das glänzende Zwischenergebnis.

Auf der zweiten Hälfte des schwierigen Par-72-Kurses konnte der Weltranglistensechste sein Spiel dann aber nicht mehr ganz durchbringen. Zwei Bogeys an Loch 12 und 13 warfen ihn wieder zurück. Doch Kaymer zeigte Kämpferqualitäten und meldete sich umgehend mit dem fünften Birdie zurück. Ausgerechnet am 16. Loch, wo er im Training mit einem Hole-in-One Selbstvertrauen getankt hatte, unterlief ihm jedoch erneut ein Bogey.