Chancen auf den Cut mit Par-Runde gewahrt – Gleichauf mit Altmeister Langer – Starker Westwood führt.

Augusta. Martin Kaymer wusste nach seiner ersten Runde beim Masters nicht so richtig, ob er sich nun freuen oder ärgern sollte. Mit 72 Schlägen hatte der deutsche Golfstar am Donnerstag seine Auftaktrunde im Augusta National Golf Club absolviert und damit exakt Par gespielt. Als geteilter 29. ging er Freitagnachmittag in die zweite Runde beim ersten Major-Turnier des Jahres. Der Düsseldorfer lag damit gleichauf mit dem stark aufspielende Altmeister Bernhard Langer (Anhausen). „Par ist immer noch okay“, sagte Kaymer, „und es gibt noch viel Raum nach oben.“

Die beiden einzigen deutschen Teilnehmer am bedeutendsten Golfturnier des Jahres hatten damit beste Chancen, den Cut zu schaffen und ins Wochenende zu kommen. Langer, der Sieger von 1985 und '93 hat das schon 21 Mal erreicht, für Kaymer wäre es bei seiner fünften Teilnahme eine Premiere. Andererseits hatte er „einige Schläge liegen lassen“. Und das wurmte den ehrgeizigen Düsseldorfer natürlich.

Tiger Woods mit Problemen

Fünf Schläge betrug sein Rückstand nach dem ersten Tag auf den führenden Engländer Lee Westwood, der mit 67 Schlägen eindrucksvoll seine Stellung als einer der Topfavoriten demonstrierte. „Ich kenne diesen Kurs sehr gut und er liegt mir“, sagte der Weltranglisten-Dritte, der 2010 das Turnier auf Platz zwei beendete: „Ich habe hier schon öfters um den Sieg mitgespielt, das wird mir helfen.“

Der hoch gehandelte viermalige Sieger Tiger Woods hatte dagegen große Probleme und beendete seine Runde nur aufgrund seiner erstklassigen Puts gleichauf mit Kaymer mit 72 Schlägen. Rory McIlroy (Nordirland) spielte eins unter Par und teilte sich damit zum Auftakt Rang 14. Hinter Westwood folgten mit jeweils 68 Schlägen der Südafrikaner Louis Oosthuizen und Peter Hansen (Schweden).

Kaymers Schlagverluste in „Amen Corner“

Zur Halbzeit nach den ersten neun Löchern lag Kaymer mit zwei unter Par sogar in Führung. Am berühmten Amen Corner allerdings fiel er dann zurück. Ihm unterliefen Bogeys an der zwölf und der 13. Auch an der 16, wo ihm bei der Proberunde am Montag noch ein spektakuläres Hole-in-One gelungen war, verlor er einen Schlag. „Ich habe da einen falschen Schläger genommen und zu weit geschlagen“, kritisierte Kaymer sich selbst, „immerhin habe ich mich noch nicht aus dem Turnier geschossen.“

Das genau ist ihm nämlich bei drei seiner bisherigen vier Teilnahmen in der Auftaktrunde passiert. Vor einem Jahr notierte er sogar eine 78 zu Beginn. Nur 2009 war er mit 71 Schlägen schon einmal besser als am Donnerstag. „Ich habe beim Masters nie gut gespielt, es gab ein paar Schläge, die ich einfach nicht beherrschte“, sagte der 28-Jährige, „das ist jetzt anders. Mein Schwung ist besser. Mental ist das eine große Hilfe.“

(dapd)