Hamburg. Als die Volleyballerinnen des VT Aurubis gestern Mittag nach dem Training mit dem Bus nach Münster fuhren, war die wichtigste Angreiferin nicht an Bord. Lousiane Penha Souza Ziegler, 26, plagte sich zu Hause mit einem Magen-Darm-Virus. Ob sie heute Abend (19.30 Uhr, Berg Fidel) im Viertelfinalrückspiel aufschlagen kann, entscheidet sich kurzfristig. Manager Helmut von Soosten steht bereit, um die Brasilianerin in seinem Privatauto hinterherzufahren. "Fällt Lousi aus, sinken unsere Chancen aufs Weiterkommen rapide", sagt VT-Aurubis-Trainer Jean-Pierre Staelens. Auch der Einsatz von Mittelblockerin Cindy Ramirez (Sehnenreizung im Fuß) ist ungewiss.

Nach der 1:3-Hinspielniederlage am Sonnabend in der heimischen CU-Arena müssen die Hamburgerinnen in Münster nicht nur das zweite Spiel, egal mit welchem Satzverhältnis, gewinnen, sondern zusätzlich auch den anschließenden "Golden Set", um das Halbfinale der deutschen Meisterschaft zu erreichen. Der mögliche Entscheidungssatz wird bis zu 15 Punkten gespielt, zwei Zähler Vorsprung sind nötig.

Scheidet VT Aurubis im Viertelfinale aus, ist auch die angestrebte Europapokalteilnahme in Gefahr. Mit dem Tabellensiebten Wiesbaden (3:2 gegen Vilsbiburg/2.) und dem -sechsten Suhl (3:2 gegen Meister Schwerin/3.) haben zwei Mannschaften ihre Viertelfinalhinspiele gewonnen, die nach Abschluss der Punktrunde hinter Aurubis (5.) platziert waren. Erreicht eine von ihnen heute die Runde der letzten vier, wäre sie - statt Aurubis - für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert, da Vilsbiburg und Pokalsieger Schwerin als Europapokalteilnehmer für die Saison 2012/13 schon feststehen.