Das Schiedsgericht des spanischen Verbandes hat gegen Real Madrid ein ganzes Bündel von Strafen verhängt. Özil für ein Spiel gesperrt.

Villarreal. Ein Spiel Sperre für Mesut Özil und Jose Mourinho, Freispruch für Sergio Ramos: Das Schiedsgericht des spanischen Fußball-Verbandes hat gegen Real Madrid ein ganzes Bündel von Strafen verhängt, dabei aber auch eine Gelb-Rote Karte gegen Sergio Ramos komplett annulliert. Angeblich konnte Schiedsrichter Paradas Romero nicht genau erklären, was das Vergehen von Ramos beim Spiel beim FC Villarreal (1:1) gewesen sein soll.

Nationalspieler Özil wurde nach seiner Roten Karte wegen des höhnischen Beifalls für den Unparteiischen für ein Spiel gesperrt und fehlt damit am Samstag gegen Real Sociedad San Sebastian. Dann wird auch Coach Mourinho nach seinem Verweis auf die Tribüne nicht auf der Bank sitzen dürfen. Abwehrspieler Pepe, der den Schiedsrichter im Kabinengang als „Dieb“ und „Hurensohn“ beschimpft haben soll, wurde dagegen ebenso wie Mourinhos Assistent Rui Faria für zwei Spiele ausgeschlossen.

Real hat nach zwei Unentschieden in Folge zehn Spiele vor dem Saisonende nur noch sechs Punkte Vorsprung auf Erzrivale FC Barcelona.Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen verspielte Real Madrid nach überlegenem Spiel kurz vor Schluss eine 1:0-Führung. Özil hatte Cristiano Ronaldo traumhaft bedient, der im 28. Spiel seinen 33 Treffer erzielte. Der Vorsprung auf den ewigen Rivalen FC Barcelona ist auf sechs Punkte geschmolzen und in einem Monat treffen sich die beiden Teams in Barcelona zum direkten Duell. Die katalanischen Zeitungen wittern schon die Wende im Meisterkampf. „Diese Liga werden wir gewinnen, Bammel in Madrid“, titelte die Zeitung „Sport“. Barca hatte bereits am Dienstag vorgelegt und den FC Granada mit 5:3 besiegt. Lionel Messi erzielte dabei drei Treffer und übernahm mit nunmehr 34 Toren die Spitze der Torschützenliste.

Dass es in Spanien jetzt vielleicht doch noch einmal spannend wird, hatte in Villarreal allerdings nicht Schiedsrichter Jose Luis Paradas Romero verantworten. Der Unparteiische tat während der Partie zwar alles, um seinen Ruf als Farbenfreund zu bestätigen und verteilte zehn Gelbe, eine Gelb-Rote und eine Rote Karte. Sergio Ramos verdiente sich die Karte redlich, der Platzverweis von Mesut Özils bliebt zunächst im Dunkeln. Offenbar hatte er den Schiedsrichter beleidigt. Zudem schickte Paradas Romero neben Jose Mourinho auch noch dessen Assistenten Rui Faria auf die Tribüne. Das entscheidende Foul von Hamit Altintop an Joan Ortiol zehn Minuten vor dem Ende, das Marcos Senna den schmeichelhaften Ausgleich per Freistoß ermöglichte, beurteilte er jedoch völlig richtig.

Der Meisterschaftskampf bekommt durch die zwei unerwarteten Remis der Madrider eine längst verloren geglaubte Spannung. Gewinnt Barcelona das Heimspiel in vier Wochen, könnte der Titelverteidiger auf Schlagdistanz heranrücken. Und da in Spanien bei Punktgleichheit nicht die Tordifferenz, sondern der direkte Vergleich zählt, hätte Barca bei einem einzigen Ausrutscher Reals die Nase wieder vorne.

Mit Material von sid und dapd