Keine Punkte für Mercedes. Der Traum vom Podium zerplatzte in der elften Runde

Melbourne. In der ersten Kurve war die Mercedes-Welt noch in Ordnung. Mit Blitzstarts hatten sich Michael Schumacher und Nico Rosberg in Melbourne auf die Plätze drei und vier katapultiert, direkt hinter die beiden McLaren und vor Weltmeister Sebastian Vettel. Doch Schumachers Traum vom ersten Podium seit seiner Rückkehr zerplatzte in Runde elf zusammen mit dem Getriebe seines Silberpfeils, Rosbergs Hoffnung auf Platz sechs platzte in der letzten Runde nach einer Kollision mit dem Sauber von Sergio Perez.

Der deutlichen Steigerung im Qualifying - vor allem von Schumacher als Viertem hinter dem McLaren-Duo und Überraschungsmann Romain Grosjean im Lotus - folgten zwei Rückschläge im Rennen, die im Lager der Silberpfeile die Frage aufwarfen, ob man sich eher freuen oder doch Sorgen machen sollte. Schumacher entschied sich trotz aller Enttäuschung für den positiven Ansatz, "denn man muss bedenken, von woher wir kommen. Ich hätte natürlich gerne das erste Podium auf Mercedes eingefahren. Aber vielleicht nächstes Mal."

In den ersten Runden hatte der Rekordchampion sich ein beherztes Duell mit Vettel geliefert. "Sebastian war ein bisschen schneller", sagte der Altmeister. Aber um die Position zu halten, musste er sich "nicht allzu sehr anstrengen oder die Reifen strapazieren". Bis der dritte Gang streikte. "Plötzlich war die Zugkraft weg. Ich bin geradeaus in Gras, um keinen Dreher zu produzieren. Denn mir war direkt klar: Das ist das Aus", sagte Schumacher.

Der neue Silberpfeil ist deutlich schneller geworden und offenbar auch konkurrenzfähig. Und doch stellte der siebenmalige Weltmeister fest: "Im Rennen sind wir immer noch zu langsam. Man muss ehrlich sagen, dass die anderen auch aufgeholt haben. Das wird auf jeden Fall ein harter Kampf."

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug trauerte der verpassten Chance hinterher, denn auch Nico Rosberg fiel in der letzten Runde wegen eines Reifenschadens und einer Feindberührung aus den sicheren Punkterängen und wurde auf Platz zwölf durchgereicht. "Es fing gut an, hörte aber schlecht auf. Ich glaube, dass Potenzial da ist, nur haben wir es nicht richtig umgesetzt", sagte Haug, blieb aber selbstkritisch. "Wir sind hier sicher angetreten, um einen besseren Job zu machen."