Molotow-Cocktails, Tränengas, Detonationen. Schwere Zusammenstöße zwischen Hooligans und der Polizei haben gestern Abend zum Abbruch des griechischen Spitzenspiels zwischen Pana-thinaikos Athen und Olympiakos Piräus geführt. Die Partie zwischen Tabellenerstem und -zweitem im Athener Olympiastadion musste elf Minuten vor dem Schlusspfiff beim Stand von 1:0 für Olympiakos beendet werden, nachdem Hooligans Dutzende Molotowcocktails auf die mit etwa 50 000 Zuschauern besetzten Tribünen und das Spielfeld geworfen hatten. Im Stadion brannte es an etwa 30 Stellen, berichteten griechische Medien. Schon während der Pause hatten Hunderte Hooligans versucht, ohne Tickets ins Stadion zu gelangen. Sie warfen Brandflaschen auf die Polizei, diese setzte massiv Tränengas ein. Die zweite Halbzeit begann mit knapp einstündiger Verspätung, da Tränengaswolken durchs Stadion zogen. Nach dem 1:0 für Olympiakos eskalierte die Situation. Brandsätze flogen auf Tribünen und Spielfeld. Schiedsrichter, Spieler und Betreuer flüchteten in die Kabinen. Rund um das Stadion gingen die Zusammenstöße weiter, es waren Detonationen zu hören.

Schrecken, Trauer, Gebete. Der englische Fußball hielt am Wochenende den Atem an. Spieler weinten, Zuschauer schlugen die Hände vors Gesicht, Rafael van der Vaart betete für Fabrice Muamba. Der Kongolese von den Bolton Wanderers war im FA-Cup-Spiel bei den Tottenham Hotspurs in der 41. Minute leblos zusammengebrochen. Mittlerweile steht fest: Der 23-Jährige erlitt einen Herzinfarkt und musste reanimiert werden. Das Spiel wurde beim Stand von 1:1 abgebrochen. "Die nächsten 24 Stunden werden entscheidend sein", sagte Boltons Trainer Owen Coyle am Sonntagmorgen, "die Situation ist sehr ernst, aber Fabrice wird es schaffen, so Gott will." Der Schotte hatte im Londoner Chest Hospital gemeinsam mit Muambas Familienangehörigen die Nachtwache für seinen Spieler gehalten. Coyle bedankte sich danach für die überwältigende Anteilnahme der Fans. Und auch die Profikollegen versuchten, ihren Schock in Worte zu fassen. "Es ist schrecklich, was mit Muamba passiert ist, wir beten für ihn", sagte der frühere HSV-Spieler Rafael van der Vaart von Tottenham Hotspur. Gespielt wurde tags darauf trotzdem wieder: Der FC Chelsea und der FC Liverpool zogen ins Halbfinale ein. Mann des Tages beim 5:2-Sieg der Londoner gegen den Zweitligisten Leicester City war Sorgenkind Fernando Torres, der endlich wieder traf. Seine Tore in der 68. und 85. Minute waren die ersten in einem Pflichtspiel seit dem 19. Oktober 2011. League-Cup-Sieger Liverpool kann nach dem 2:1 gegen Stoke City auf einen weiteren Pokalerfolg hoffen.

Für immer Barcelona. Ein Geniestreich nach dem Treueschwur: Das unnachahmliche Lupfertor von Weltfußballer Lionel Messi zum 2:0-Endstand des hinter Real Madrid zweitplatzierten FC Barcelona beim FC Sevilla wird noch lange nicht das letzte Kabinettstückchen des Argentiniers für den katalanischen Klub gewesen sein. "Die Wahrheit ist, dass ich für immer in Barcelona bleiben will", hatte der Superstar vor seinem 31. Ligatreffer und seinem insgesamt 51. in dieser Saison erklärt.

In der 58. Minute wurde aufseiten Sevillas der ehemalige HSV-Profi Piotr Trochowski eingewechselt, der zu Saisonbeginn in die spanische Liga gewechselt war. Er ersetzte den ehemaligen Schalker Ivan Rakitic, konnte aber keinen nennenswerten Akzente setzen.

Italien zerstritten. Der AC Mailand marschiert in der Serie A in Richtung Titel. Am 28. Spieltag setzte sich Milan, das erneut ohne die verletzten Kevin-Prince Boateng und Alexander Merkel antrat, beim FC Parma mit 2:0 (1:0) durch. Zlatan Ibrahimovic (17.) brachte die Rossoneri, in der Liga seit sieben Partien unbesiegt, per Elfmeter in Führung. Nach dem Wechsel erhöhte Urby Emanuelson (55.). Mit 60 Punkten liegt der Champions-League-Viertelfinalist weiter vier Zähler vor dem Tabellenzweiten Juventus Turin, der souverän 5:0 (2:0) beim AC Florenz gewann.

Derweil ist in Italien ein Streit zwischen dem italienischen Nationaltrainer Cesare Prandelli und der Liga ausgebrochen. Hintergrund sind zwei kurzfristig geplante Kurzlehrgänge der Nationalelf am 16./17. und 23./24. April, die Prandelli vor der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine angesetzt hat. Die Liga hat sich einstimmig gegen den Plan ausgesprochen.