Hamburg. Der britische Boxverband hat Schwergewichtler Dereck Chisora wegen seiner Ausraster rund um den Kampf gegen WBC-Weltmeister Vitali Klitschko am 18. Februar in München auf unbestimmte Zeit die Lizenz entzogen. Das ist das Ergebnis einer Anhörung in der walisischen Hauptstadt Cardiff. Chisoras Manager Frank Warren erklärte: "Wir werden überlegen, ob wir gegen die Entscheidung vorgehen."

Der 28 Jahre alte Chisora hatte Klitschko beim Wiegen eine Ohrfeige verpasst, dessen jüngerem Bruder Wladimir vor dem Kampf im Ring Wasser ins Gesicht gespuckt und sich nach dem verlorenen Fight auf der Pressekonferenz eine Schlägerei mit seinem Landsmann David Haye geliefert, die in Morddrohungen gipfelte. Exweltmeister Haye wurde bislang nicht belangt, da er keine Lizenz mehr besitzt. Chisora hatte sich für sein Benehmen entschuldigt. Vom WBC und dem deutschen Verband war er bereits auf unbestimmte Zeit gesperrt worden.

Fairen Sport wollen am 11. Mai zwei Hamburger Profiställe liefern. Der frühere Cruisergewichts-Weltmeister Firat Arslan (Universum) soll den russischen Europameister Alexander Alekseev von der EC Boxpromotion herausfordern. "Mit Universum sind wir uns einig. Es liegt jetzt an Firat, den Bedingungen zuzustimmen", sagt EC-Chef Erol Ceylan. Ursprünglich hatte Ceylan geplant, Alekseev zur ersten Titelverteidigung in Hamburg antreten zu lassen. Doch selbst Arslans Wunsch, in dessen Heimat Göppingen zu boxen, würde Ceylan erfüllen.

Arslan steht dem Angebot positiv gegenüber. "Es wäre ein toller, interessanter Kampf, den ich gerne machen würde. Allerdings haben wir noch die Alternative, eine WM-Ausscheidung zu boxen, und da mein Ziel ist, noch einmal Weltmeister zu werden, muss ich gucken, wie ich das am schnellsten erreiche", so der 41 Jahre alte Deutschtürke.

Allerdings glaubt Ceylan, auch für dieses Problem eine Lösung zu haben. Das EM-Duell Alekseev gegen Arslan soll zusätzlich auch als WM-Ausscheidung beim Weltverband WBO anerkannt werden. Dort ist Sauerland-Star Marco Huck Weltmeister, der seinen Titel voraussichtlich am 5. Mai in Erfurt gegen den Briten Ola Afolabi verteidigt. Der Sieger müsste dann bis Jahresende gegen den Gewinner des Duells Alekseev gegen Arslan antreten.