Formel-1-Chef erwartet eine spannende Saison und hält viel von Mark Webber

Melbourne. Michael Schumacher in einem Team mit Sebastian Vettel - das wäre für Bernie Ecclestone das Nonplusultra. Der Formel-1-Geschäftsführer würde sich auch mit weniger zufrieden geben. "Ich würde Schumacher einfach sehr gern in einem Auto mit dieser Leistungsfähigkeit sehen", sagte der 81-jährige Brite sechs Tage vor dem Saisonstart in Australien der Nachrichtenagentur dpa. Dem 43 Jahre alten Mercedes-Rennfahrer wünscht Ecclestone die Rückkehr aufs Podium, Doppelweltmeister Vettel hingegen keine Erfolgsserie wie in der vergangenen Saison. Vor einem Jahr hatte Vettel mit dem Auftaktsieg in Australien sowie eine Woche später in Sepang der WM die Richtung gewiesen. Für dieses Jahr glaubt Ecclestone nicht, "dass es wieder so einfach wird". Auch Vettel selbst rechnet nicht mit einer Spazierfahrt zum dritten Titel. "Man sollte nicht erwarten, dass ich von Anfang an den anderen davonfahre", sagte er der Zeitung "Die Welt".

Die Konkurrenz glaubt das erst, wenn die rote Startampel erlischt. Zum Beispiel die in Vettels eigenem Red-Bull-Team. "Mark Webber wird einen viel besseren Job als im vergangenen Jahr machen", urteilte Ecclestone. Und dann gibt es da ja noch die fünf anderen Weltmeister, die Titelverteidiger Vettel die Lorbeeren streitig machen wollen: Jenson Button und Lewis Hamilton bei McLaren - wobei Ecclestone im Teamduell auf Button setzen würde -, Fernando Alonso im schwächelnden Ferrari, Rückkehrer Kimi Räikkönen im Lotus (früher Renault) als "unbekannte Größe" und eben Michael Schumacher. "Hoffentlich können sie alle ihre Klasse zeigen, dann werden es Superrennen. Aber ich bezweifle, dass das passieren kann. Wenn sie alle dasselbe Auto hätten, könnten wir uns zurücklehnen und schauen, wer wirklich der Beste ist", sagte Ecclestone. Haben sie aber nicht.

Und Sebastian Vettel sieht die Angelegenheit ohnehin pragmatisch: "Ich wäre auch ohne die Ansammlung von Prominenz extrem motiviert", beteuerte der Hesse. Auf seine persönliche Vorbereitung oder Motivation habe das Duell mit fünf anderen Weltmeistern "keinerlei Auswirkung". Der Weltmeister erhält in diesem Jahr für seine Fahrdienste acht Millionen Euro - und im Höchstfall noch einmal das gleiche an Erfolgsprämien.

Niki Lauda, 62, wird weitere vier Jahre als Formel-1-Experte für RTL die Grand-Prix-Rennen begleiten. Der dreimalige Weltmeister ist seit 1995 für den Kölner Privatsender im Einsatz. Das RTL-Team mit Christian Danner, Heike Wasser, Kai Ebel und Florian König bleibt unverändert.