Die Engländer um Dart-Superstar Phil Taylor und Weltmeister Adrian Lewis schlugen am späten Abend Australien im Sudden Death mit 4:3.

Hamburg. Top-Favorit England hat sich bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft im Dart in Hamburg den Titel gesichert. In einem nicht immer hochklassigen, aber spannenden Finale setzten sich Rekordchampion Phil Taylor und Weltmeister Adrian Lewis Sonntagnacht im Sudden Death mit 4:3 gegen Australien durch. Die Briten kassierten dafür umgerechnet jeweils 24.000 Euro Preisgeld.

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Die Basis für den knappen Endspiel-Erfolg legte Superstar Taylor, als er beim Zwischenstand von 3:3 nach Einzeln und Doppel vor dem Sudden Death als Erster das „Bull’s Eye“ (50 Punkte) traf. Damit verschaffte er seinem Team den Vorteil, den entscheidenden Durchgang beginnen zu dürfen. Den Sieg sicherte Weltmeister Lewis, der wie benötigt die Doppel-5 traf. Kurz vor Mitternacht erhielten die Briten Goldmedaillen und WM-Pokal.

Dart-Legende Taylor: Endlich auch Team-Weltmeister

Dart-Legende Phil „The Power“ Taylor strahlte wie ein kleiner Junge und ballte wie gewohnt die Siegerfaust. Gemeinsam mit Ziehsohn Adrian Lewis sicherte sich der 51 Jahre alte Rekordchampion aus England bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft in Hamburg den Titel und stockte seine stolze WM-Titelsammlung auf 16 auf. Im nicht immer hochklassigen, aber überaus spannenden Finale setzten sich die Top-Favoriten von der Insel Sonntagnacht im Sudden Death mit 4:3 gegen Australien durch und kassierten dafür umgerechnet jeweils 24 000 Euro Preisgeld.

„Das war ein fantastisches Match“, sagte Taylor, der nach dem erst kurz vor Mitternacht erzitterten Endspielsieg spürbar erleichtert war. Das Auf und Ab zerrte an den Nerven. „Mal dachten die Australier, sie haben schon verloren. Dann kamen sie zurück und wir dachten, wir würden verlieren. Es war an Dramatik nicht zu überbieten“, fasste Routinier Taylor den Verlauf des Finales gegen Simon Whitlock und Paul Nicholson zusammen. Am Ende hatten die Favoriten Gold um den Hals und den WM-Pokal in Händen.

Das war letztlich nur möglich, weil sich der ganz schwach ins dreitägige Turnier gestartete Seriensieger Taylor steigerte. Zwar offenbarte der 15-malige Einzel-Champions wie schon bei der Anfang Januar zum zweiten Mal nacheinander von Landsmann Lewis gewonnenen WM in London deutliche Schwächen beim Auschecken auf den Doppelfeldern. Aber als es schließlich darauf ankam, war die Pfeil-Ikone wieder da. Als einziger der vier Profis gewann Taylor im Finale beide Einzel.

Dafür schwächelte nach scheinbar beruhigender 3:0-Führung der bis dahin sichere Scorer Lewis gegen Nicholson und im doppelt gewerteten Doppel – schon stand es 3:3. Dann aber legte „The Power“ die Basis zum Sieg, da er vor dem Sudden Death als Erster das „Bull’s Eye“ (die 50) traf. So verschaffte er England den Vorteil, den entscheidenden Durchgang beginnen zu dürfen. Beim finalen Wurf machte dann „Jackpot“ Lewis seinem Spitznamen alle Ehre: Der Weltmeister traf wie benötigt die Doppel-5 und durfte sich sogar von Taylor feiern lassen.

(dpa/abendblatt.de)