Zweitliga-Spitzenreiter muss seinen Etat deutlich erhöhen

Reppenstedt. In sportlicher Hinsicht mussten die ambitionierten Volleyballmänner der SVG Lüneburg einen Rückschlag einstecken. Das 2:3 (25:23, 21:25, 25:18, 20:25, 10:15) im umkämpften Spitzenspiel gegen die A!B!C! Titans Bergisches Land aus Wuppertal bedeutet für die Niedersachsen im Kampf um die Meisterschaft in der Zweiten Bundesliga Nord die dritte Niederlage, während der Topfavorit bei vier Minuspunkten bleibt.

Im Umfeld arbeiten die Verantwortlichen aber fieberhaft daran, das Projekt Aufstieg möglich zu machen. "Noch kommt die erste Liga für uns nicht infrage. Wir benötigen semiprofessionelle Bedingungen mit einer Geschäftsstelle und einen Etat in Höhe von 400 000 Euro", sagt der Vorsitzende Andreas Bahlburg. Derzeit muss die Mannschaft mit einem mittleren Betrag in fünfstelliger Höhe auskommen. Aber die Begeisterung bei den Lüneburgern, die im Vorort Reppenstedt ihre Heimspiele austragen, ist schon jetzt groß. Mit einem Durchschnitt von 500 Fans pro Spiel weisen die Niedersachsen das mit Abstand beste Ligaergebnis auf. Gegen Wuppertal strömten sogar 800 Zuschauer in die zum ersten Mal in dieser Spielzeit ausverkaufte Gellersenhalle. Da Wuppertal noch zwei Nachholpartien zu bestreiten hat, bleiben die Lüneburger zunächst auch Spitzenreiter.

Als Assistenztrainer und Berater steht der SVG Bernd Schlesinger zur Verfügung, der den Oststeinbeker SV 2005 in das Ligaoberhaus führte. "Noch ist es ambitionierter Freizeitsport mit dreimal Training in der Woche. Mir gefällt aber, dass es so viele Leute im Hintergrund gibt und dass die Hälfte der Mannschaft in Lüneburg groß geworden ist", sagt der 52-Jährige. "Insgesamt verläuft mir der sportliche Höhenflug zu schnell." Bahlburg will aber am langfristigen Ziel erste Liga festhalten.

Von den Bedingungen des Absteigers Wuppertal mit mehreren Vollprofispielern und einem Etat im mittleren sechsstelligen Bereich sind die Lüneburger derzeit noch weit entfernt. Trainer Ronnie Karohs verdient sein Geld als Lehrer am Bernhard-Riemann-Gymnasium in Scharnebeck. Bahlburg: "Ronnie ist ein Glücksgriff für uns. Er war in der vergangenen Serie noch Zuspieler dieser Mannschaft und kennt daher die Macken der Jungs. Mit Schlesinger als altem Fuchs passt das gut zusammen."