Ein Werbe-Gag des FC Bayern hat für Verwirrung und Ärger gesorgt. Der Verein kündigte eine PK an, um einen Neuzugang vorzustellen.

München. Ein Werbe-Gag ging für den FC Bayern München nach hinten los: Der deutsche Rekordmeister hat mit einer PR-Aktion für seine eigene Facebook-Seite für reichlich Verwirrung und vor allem erheblichen Ärger bei den Fans gesorgt. Wenige Stunden nach dem missglückten Gag ruderte der Klub zurück und entschuldigte sich offiziell bei seinen Anhängern.

Am Donnerstagnachmittag kündigte der Verein auf seiner Homepage (fcb.de) zunächst die Verpflichtung eines neuen Offensivspielers an, der um 14 Uhr auf einer Pressekonferenz exklusiv bei facebook.com/FCBayern mit Sportdirektor Christian Nerlinger vorgestellt werden sollte. Nerlinger wurde sogar noch zitiert, dass es eine „spektakuläre Neuverpflichtung für den Offensivbereich“ sei. Beim Anklicken der Seite stellte sich heraus, dass es sich lediglich um einen Werbe-Gag handelt - es ging um die Fans, den 12. Mann.

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Der Schuss ging nach hinten los. Viele Anhänger des Vereins machten ihrem Unmut Luft. Innerhalb von 45 Minuten hatten sich mehr als 4000 in Kommentaren zu Wort gemeldet, und dies überwiegend sehr negativ. Von „einem Tiefpunkt der Außendarstellung“ des Vereins, einer „Sauerei“ oder „dummen Verarsche“ war zu lesen. In Anspielung auf das 1:3 bei Borussia Mönchengladbach schrieb eine Frau: „Wenn man sich nach dem letzten Wochenende so einen Spaß leisten kann...“

Am Abend folgte die Entschuldigung. „Sorry liebe Fans, wie wir Euren zahlreichen Kommentaren entnehmen, seid ihr über die heutige Aktion sehr verärgert. Es war nicht unsere Absicht, Euch mit der neuen App zu enttäuschen. Vielmehr wollten wir Euch mit dieser Aktion in den Mittelpunkt stellen und dadurch zeigen, wie wichtig jeder Fan für den FC Bayern München ist“, teilte der Klub mit.

Mit einer zwölfzeiligen Meldung unter der Überschrift „FC Bayern verpflichtet Offensivspieler“ hatte der Rekordmeister auf fcb.de die Lawine ins Rollen gebracht. Da wurde sogar Präsident Uli Hoeneß zitiert, der Anfang des Jahres gesagt hatte, der FC Bayern brauche im Sturm eine „richtige Bombe“, auch für den Fall, dass Mario Gomez sich verletze. Deshalb habe „der FC Bayern kurz vor Ende der Wintertransfer-Periode auf dem Transfermarkt zugeschlagen“, hieß es weiter.

Die Aktion verwunderte umso mehr, da zuletzt die Profis Breno und Anatoli Timoschtschuk von Vereinsseite kritisiert worden waren, nachdem sie sich via Twitter und Facebook geäußert hatten. „Die Spieler wissen, dass sie das einschränken müssen. Es geht auch nicht, dass man vor einem Spiel Fotos macht oder machen lässt - wie Timoschtschuk - und ins Netz stellt. Das sind Kinkerlitzchen, das ist unprofessionell“, sagte Heynckes am Donnerstag im Interview mit der Bild-Zeitung. (abendblatt.de/sid)