Arzt von Real Madrid rechnet mit längerem Ausfall des Nationalspielers. Die Konkurrenz könnte profitieren

Madrid/Berlin. Der deutsche Nationalspieler Sami Khedira könnte seinem Klub Real Madrid doch länger fehlen als zunächst angenommen. Wie die Madrider Sporttageszeitung „Marca“ am Donnerstag berichtet, droht Khedira wegen einer Bänderdehnung im rechten Sprunggelenk und einer Verletzung des Syndesmosebandes eine Zwangspause von drei bis vier Wochen. „Bei solch einer Verletzung sprechen wir normalerweise von einem Ausfall von ungefähr einem Monat“, zitiert das Blatt den früheren Mannschaftsarzt des spanischen Fußball-Rekordmeisters, Alfonso del Corral.

Der ehemalige Stuttgarter Khedira hatte am Dienstag beim 1:0-Rückspielsieg im Achtelfinale des spanischen Pokals gegen den FC Malaga in der 43. Minute humpelnd das Feld verlassen und musste ausgewechselt werden. Die Mannschaftsärzte Reals machten keine Angaben zur Schwere der Verletzung Khediras und wie lange der 24-Jährige ausfallen wird. Nach dem Spiel hatte Real-Coach Jose Mourinho noch gesagt: „Wir sind uns fast zu 100 Prozent sicher, dass es sich bei der Verletzung von Khedira um nichts Schwerwiegendes handelt.“

Laut „Marca“ ist der deutsche Nationalspieler, der wegen seiner unauffälligen Spielweise und wenig spektakulären Aktionen nicht zu den Lieblingsakteuren der Madrider Sportpresse gehört, momentan „unentbehrlich“ im defensiven Mittelfeld der Madrilenen. „AS“ fürchtet vor allem im Hinblick auf den bevorstehenden „Clasico“ gegen Erzrivale FC Barcelona im Pokal-Viertelfinale – Barca ist nach dem 4:0 im Hinspiel gegen CA Osasuna so gut wie weiter – um die Stabilität des Real-Mittelfeldes ohne Khedira.

Der Ausfall des defensiven Mittelfeldspielers könnte dem ehemaligen Dortmunder Nuri Sahin eine Bewährungsmöglichkeit eröffnen. Sahin hofft nach überstandener Knieverletzung auf Einsatzchancen, nachdem er gegen Malaga nicht einmal dem Kader angehörte.

Auch hinsichtlich der Nationalmannschaft ist der erneute Ausfall für Khedira ein Rückschlag. In Abwesenheit des früheren Stuttgarters hatte sich in den letzten Länderspielen 2011 der Münchner Toni Kroos in der DFB-Auswahl einen Platz im defensiven Mittelfeld gefestigt. Für Khedira wird es nun nicht leichter, Kroos noch vor der Europameisterschaft im Sommer wieder zu verdrängen.

(dapd/abendblatt.de)