Der Handball-Nationalmannschaft fehlt weiter die Konstanz

Bremen/Magdeburg. Eine Woche vor Beginn der Europameisterschaft in Serbien (15.-29. Januar) haben die deutschen Handballer ihr letztes Testspiel gegen den WM-Siebten Ungarn mit 21:22 (11:13) verloren. In einer hart umkämpften Partie verhinderte Lemgos Torhüter Carsten Lichtlein eine höhere Niederlage. Beste deutsche Werfer vor 7050 Zuschauern in Magdeburg waren Lars Kaufmann und Patrick Wiencek mit jeweils vier Toren. Am Tag zuvor war dem Team vor 8200 Zuschauern in Bremen mit einem 36:33 (18:16) gegen denselben Gegner der erste Sieg in der Ära des neuen Bundestrainers Martin Heuberger gelungen. "Wir haben häufig Testspiele vor erfolgreichen Turnieren verloren. Aber wir müssen auch realistisch sein: Wir werden bei der EM nicht ganz vorn mitspielen. Unser Ziel ist es, um die Olympiaplätze zu kämpfen", sagte HSV-Profi Pascal Hens. Der Nationalmannschaftskapitän bot in beiden Partien eine starke Leistung, warf insgesamt acht Tore. Am Donnerstag fliegt das Team nach Serbien. Die beiden Tage davor haben die 17 Spieler des Kaders noch einmal Heimaturlaub.

"Wir hatten uns vorgenommen, noch besser in der Abwehr zu stehen als am Sonnabend. Das ist uns zum Teil sehr gut gelungen. Dafür haben einige Dinge im Angriff nicht so gut geklappt. Uns fehlt es vor allem noch an Konstanz", sagte Heuberger. Größte Problemzone bleibt der Rückraum. Bis auf Hens, der seine Nationalmannschaftskarriere mit seiner dritten Olympiateilnahme krönen möchte, blieben die deutschen Schützen am Sonntag den Beweis internationaler Klasse schuldig.

Potenzial hat die Nationalmannschaft ebenfalls in der Defensive. War es in Bremen das mangelnde Rückzugsverhalten nach eigenen Angriffen, das Heuberger kritisierte, monierte der Bundestrainer in Magdeburg, dass sich die Zentrale um Abwehrchef Oliver Roggisch zu häufig durch einfache Varianten überlisten ließ. Zudem gibt es weiter Probleme bei der Abstimmung im Mittelblock. Einzig um die Besetzung seiner Außenpositionen muss sich Heuberger nicht sorgen. Dominik Klein und Uwe Gensheimer auf links sowie Patrick Groetzki und Christian Sprenger auf rechts überzeugten.