London. Dem britischen Tennisprofi Andy Murray ist ein spektakulärer Coup geglückt. Die Nummer vier der Weltrangliste hat den achtmaligen Grand-Slam-Gewinner Ivan Lendl als neuen Trainer verpflichtet. Das gab der Schotte, der seit dem 27. Juli 2010 nach der Trennung von Miles Maclagan ohne festen Trainer war, auf seiner Homepage bekannt. Zwischenzeitlich hatte Murray mit dem Spanier Alex Corretja gearbeitet, dies aber nur bei bestimmten Turnieren. Lendl wird den 24 Jahre alten Murray ab sofort betreuen und auf die Australian Open in Melbourne (16. bis 29. Januar) vorbereiten.

"Es war wichtig für mich, dass eine neue Person in meinem Team ist, die frischen Wind reinbringt. Ich freue mich darauf, mit ihm zu arbeiten und den nächsten Schritt nach vorne zu machen", sagte Murray. Der Schotte hofft nach drei verlorenen Grand-Slam-Finals vor allem bei den Major-Turnieren auf den großen Coup. "Ivan bringt eine Erfahrung vor allem bei den Grand Slams mit, die nur sehr wenige haben", so Murray, der sich mit der Verpflichtung auch von seiner Mutter Judy abnabelt, die ihn bislang stets begleitet hatte, von dieser Saison an aber 100 Tage pro Jahr als britische Fedcup-Teamchefin eingespannt ist.

Auch Lendl freut sich auf die Zusammenarbeit. "Er ist ein einzigartiges Talent, und ich will ihm helfen, seine Ziele zu erreichen", sagte der 51-Jährige. Der gebürtige Tscheche, der 1992 die US-Staatsbürgerschaft erhalten hatte, ist einer der erfolgreichsten Spieler der Tennisgeschichte. Lendl stand insgesamt 270 Wochen an der Spitze der Weltrangliste und gewann 94 Turniere. Einziger Makel in seiner Karriere: Nie gewann er in Wimbledon. Lendl betreibt eine Tennisschule für Kinder in den USA. Als Coach eines Weltklassespielers hat er sich nach seinem Karriereende 1994 bisher allerdings nicht hervorgetan. Nach seinem Abschied von der Tennistour hatte er sich zunächst dem Golfsport gewidmet.