Martin Kaymer und Alexander Cejka stoßen bei den US Open in die Weltelite des Golfsports vor

Pebble Beach. Der Nordire Graeme McDowell hat als erster Europäer seit Tony Jacklin 1970 die US Open gewonnen. Der 30-Jährige siegte bei der 110. Austragung im kalifornischen Pebble Beach in einem spannenden Finale mit nur einem Schlag Vorsprung vor Überraschungsmann Gregory Havret aus Frankreich und blieb dabei auf dem extrem schweren Par-71-Kurs an der pazifischen Küste mit 284 Schlägen als einziger Spieler auf Platzstandard. Martin Kaymer (Mettmann) und Alex Cejka (München) glänzten mit jeweils 289 Schlägen gemeinsam auf Rang acht. "Davon habe ich mein Leben lang geträumt. Gemeinsam mit Jack Nicklaus, Tom Watson, Tom Kite und Tiger Woods auf der Siegerliste von Pebble Beach zu stehen - wow. Ich bin nicht sicher, ob ich da hingehöre, aber da stehe ich nun mal, und das ist wunderbar", sagte Ryder-Cup-Spieler McDowell, der sich über einen Siegerscheck in Höhe von 1,35 Millionen Dollar freuen durfte.

Und auch im deutschen Lager war der Jubel groß. Kaymer und Cejka sicherten sich mit ihren Platzierungen bereits die Startplätze für das US Masters und die US Open 2011. Für den 39 Jahre alten Cejka, der an allen vier Tagen in den Top 10 rangierte, war es die beste Platzierung überhaupt bei einem der vier Majors. Der gebürtige Tscheche kassierte als Lohn ebenso wie Kaymer 177 534 Dollar und machte in der Geldrangliste der US-Tour mit 622 153 Dollar einen Sprung von Platz 111 auf 85. Damit ist er seinem Ziel US-Tour-Karte 2011 ein großes Stück nähergekommen.

Das gilt auch für Martin Kaymer mit Blick auf seine ersehnte erste Teilnahme am Ryder Cup Anfang Oktober im walisischen Newport. Der 25-Jährige sammelte wichtige Punkte für die beiden maßgeblichen Ranglisten. Kaymer, der sich in der Weltrangliste um einen Platz auf Rang elf verbesserte, startete mit Birdies an der 3, 4 und 5 glänzend in die Finalrunde. Er konnte das Niveau nicht halten und musste nach fünf Bogeys und einem weiteren Birdie eine 72 unterschreiben. Kaymer wird wie Cejka und Bernhard Langer ab Donnerstag bei der BWM International Open in München antreten. McDowell ist dann nicht dabei, er will den ersten Major-Triumph eines Briten seit 1999 mit seinem Vater auskosten. Kenny McDowell hatte seinen Sohn als Trainer stets begleitet und den großen Moment auf dem 18. Grün mit ihm geteilt. "Unglaublich", sagte McDowell: "Ich brauche jetzt erst mal ein Bier. Vielleicht komme ich dann wieder zur Ruhe."

In der Schlussphase spitzte sich die Spannung zu. Havret hatte das mögliche Stechen vor Augen, als er auf dem letzten Loch zum Birdie-Putt ansetzte, das Loch aber knapp verfehlte. Den größten Absturz musste zuvor Dustin Johnson verkraften. Der 25-Jährige war mit drei Schlägen Vorsprung auf McDowell in die Abschlussrunde gegangen, teilte aber nach einem katastrophalen Ergebnis von 82 Schlägen nur Rang acht.

Und auch "der Tiger" leckte seine Wunden. "Ich habe drei mentale Fehler gemacht", sagte Woods, der seinen 15. Major-Erfolg am Schlusstag verspielte und mit 287 Schlägen Vierter wurde. Zumindest konnte der Kalifornier Platz eins in der Weltrangliste vor Mickelson behaupten, der das Turnier mit einer 73 abschloss. Woods führt das Ranking seit 263 Wochen in Folge an.