Aber nur in der Formel 1 - McLaren-Piloten Hamilton und Button kündigen Großes an

Montreal. Silber bestimmt wieder das Tempo in der Formel 1. Allerdings sind es nicht die Mercedes-Werkswagen, die beim kanadischen Grand Prix in Montreal glänzten, sondern die Kundenautos von McLaren mit Motoren aus Stuttgart. Lewis Hamilton und Jenson Button, die Weltmeister der vergangenen beiden Jahre, haben mit dem zweiten Doppelsieg in Folge die Rolle der Anführer übernommen. Das englische Nationalteam, weit erfolgreicher übrigens als die Fußballer in Südafrika, dominiert Fahrer- (Hamilton vor Button) und Markenwertung.

Und schon träumen die Briten wieder vom Titel. Teamchef Martin Whitmarsh kündigte vollmundig an, die Tabellenführung bis zum Saisonfinale in Abu Dhabi zu verteidigen. Schließlich, tönte der Brite, habe man "die beiden besten Rennfahrer der Welt". Hamilton sagte: "Unser Gesamtpaket ist jetzt besser." In der Tat profitierten die McLaren-Rennwagen auch in Kanada von der überlegenen Höchstgeschwindigkeit des MP4-25 A, dessen aerodynamisches "F-Schacht"-Prinzip noch kein anderes Team perfekt abgekupfert hat.

Das bis dato schnellste Auto von Red Bull scheint seinen technischen Vorsprung eingebüßt zu haben. Umso schwerer wiegen die technischen und fahrerischen Fehler von Sebastian Vettel und Mark Webber, die vor zwei Wochen in Istanbul in einen Crash mündeten. Die elegant im Nadelstreifendesign lackierten Rennwagen sind derzeit eher Nieten. Aber für das nächste Rennen in zwei Wochen in Valencia kündigte Vettel "einige Verbesserungen" an.

Was macht eigentlich Michael Schumacher? Der siebenmalige Weltmeister ist von den Rivalen als Titelkonkurrent abgehakt. Nach beschädigtem Frontflügel, Reifenschaden, einem am Ende komplett abgefahrenen Reifensatz und dem elften Platz sprach man bei Mercedes nur noch von einem "respektablen Ergebnis", das möglich gewesen wäre. Die besseren Silberpfeile kommen derzeit aus England.