Zwei Wochen war das Gewehr von Andrea Henkel, Weltmeisterin im Biathlon, verschwunden. Jetzt ist es wieder aufgetaucht.

Erfurt. Ende der Ungewissheit für die sechsmalige Biathlon-Weltmeisterin Andrea Henkel : ihr zwei Wochen vermisstes Gewehr ist wieder aufgetaucht. Die Großbreitenbacherin war am 22. Mai in die USA zu ihrem Freund Tim Burke geflogen und wollte den Trip gleich nutzen, um gemeinsam mit der amerikanischen Biathlon-Nationalmannschaft in Burkes Heimat Lake Placid zu trainieren. Auf dem Flug ging ihr Gepäck verloren. Während die Reisetasche einen Tag später ankam, blieb der Gewehrkoffer bis zum Samstag verschollen.

„Ich habe Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, telefoniert, gefaxt und gemailt. Das Gewehr blieb verschwunden“, sagte die 32 Jahre alte zweimalige Olympiasiegerin. Inzwischen hat sie von einer am Flughafen Amsterdam arbeitender Polizistin erfahren, dass ihre Waffe noch in Holland ist. „Vom dortigen Zoll bekam ich die Auskunft, dass es weitere zehn Tage dauern kann, bis etwas voran geht. Im Moment versuche ich, dass die Waffe nicht nach Lake Placid geflogen wird, sondern wieder zurück nach Hause. Ob das funktioniert, weiß ich allerdings noch nicht“, bemerkte Henkel.

Trotzdem sei sie erleichtert, dass die Waffe, mit der sie drei WM- Titel gewonnen hat, wieder aufgetaucht ist. „Ich hatte keine Lust, mir einen neuen Schaft bauen zu lassen, ein neues System zu kaufen und alles zu machen, was mit einem neuen Gewehr so passieren muss“, erklärte Henkel. Die „waffenlose Zeit“ nutzte sie zu Ausdauertraining mit der USA- Mannschaft. „Auch wenn ich nicht schießen konnte, war es ein guter Lehrgang. Ich fühlte mich sehr gut aufgehoben. Wir haben viele Stunden auf dem Skiroller, dem Fahrrad, zu Fuß und im Kraftraum verbracht. Ab Montag werden die Trainingsstunden etwas reduziert, um wieder zu Kräften zu kommen“, sagte Henkel, die noch bis zum 19. Juni in Lake Placid bleiben wird.