Didier Drogba fällt wegen eines Ellbogenbruchs für die WM aus. Auch Englands Kapitän Rio Ferdinand musste die WM verletzt absagen.

Hamburg. Schock für das Team der Elfenbeinküste: Stürmer- Star Didier Drogba fällt wegen eines Ellbogenbruchs für die Weltmeisterschaft aus. Eine Woche vor dem ersten Anstoß in Südafrika zog sich Afrikas Fußballer des Jahres am Freitag beim 2:0-Sieg der Ivorer im Testspiel gegen Japan die schwere Blessur zu und kann nach Medienangaben nicht am Turnier teilnehmen. Sportliche Sorgen plagen auch den Welt- und Europameister. Während sich das deutsche Team von Joachim Löw nach dem 3:1 gegen Bosnien über die letzten freien Tage vor dem Start ins Abenteuer WM freute, rätseln die Fans in Italien und Spanien über die Form ihre Mannschaften. Die „Azzurri“ verloren ein Testspiel in Brüssel gegen Mexiko mit 1:2, Spaniens „seleccion“ sah beim mühsamen 1:0 gegen Südkorea in Innsbruck kaum besser aus.

In Drogba fällt bereits der dritte Chelsea-Profi nach Michael Ballack und dem Ghanaer Mickael Essien für die Weltmeisterschaft aus. Der 32 Jahre alte Torjäger der Elfenbeinküste zog sich die Verletzung nach einem Zweikampf in der 18. Minute zu und wurde nach seiner Auswechslung umgehend ins Krankenhaus gebracht. Drogba hatte in der abgelaufenen Saison 29 Tore in der Premier League erzielt.

Derweil sorgt sich England um Kapitän Rio Ferdinand. Der Innenverteidiger hat sich beim Training der „Three Lions“ eine Verletzung am linken Knie zugezogen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Nach der Untersuchung verließ der Spieler von Manchester United auf Krücken das Krankenhaus.

Wenig später kam die Schreckensnachricht: Der Innenverteidiger fällt definitiv aus. Steven Gerrard wird neuer Kapitän. Teammanager Fabio Capello hatte bereits kurz nach der Verletzung Ferdinands vorsichtshalber Michael Dawson von Tottenham Hotspur nominiert.

Deutschlands Vorrundengegner absolvieren am Wochenende ihre WM- Generalproben. Australien, am 13. Juni in Durban erster Kontrahent für Löw und Co, probt gegen die USA den Ernstfall. Bei seinem Länderspiel-Debüt für Ghana will sich Kevin-Prince Boateng für die Startelf empfehlen – und Serbien sucht gegen Kamerun verzweifelt nach seiner Form. Gegen Neuseeland (0:1) und Polen (0:0) erwies sich die Abteilung Attacke der Balkan-Kicker als ausgesprochen harmlos.

Besser stehen die Vorzeichen bei den „Socceroos“, die sich nach Erfolgen gegen Neuseeland (2:1) und Dänemark (1:0) gegen die USA am Samstag in Roodepoort den Feinschliff holen wollen. Fehlen wird zwar noch Harry Kewell, der Stürmerstar scheint nach überstandener Leistenverletzung aber fit für die WM zu sein. Gegen Lettland möchte Kevin-Prince Boateng sein Debüt für Ghana geben. „Er wird vermutlich von Beginn an dabei sein“, versprach Coach Milovan Rajevac. Mit seinem Foul im englischen Pokalfinale hatte Boateng DFB-Kapitän Michael Ballack um die WM-Teilnahme gebracht.

„Quo vadis Italia?“, fragen sich derweil die Tifosi. Zehn Tage vor seinem WM-Auftaktspiel in Kapstadt gegen Paraguay weiß der Titelverteidiger noch immer nicht, wo er steht. „Ich hatte schon gedacht, wir wären etwas weiter“, räumte Trainer Marcello Lippi nach der ersten Niederlage gegen Mexiko ein. Gleichzeitig bemühte sich der Weltmeistermacher aber um Gelassenheit: „In ein paar Wochen müssen wir in Top-Form sein, und das werden wir auch.“ Leonardo Bonucci (89.) konnte für den Favoriten nur noch den Ehrentreffer erzielen. Im letzten WM-Test in Genf gegen Ottmar Hitzfelds Schweizer erhofft sich Lippi eine klare Steigerung.

HOLLAND MIT HSV-STARS BEI DER WM

Auch die hoch gehandelten Spanier sind in der Verfassung vom Donnerstag nicht unbedingt ein WM-Titelkandidat. Erst ein Traumtor von Jesús Navas vier Minuten vor Schluss bescherte dem Team von Vicente del Bosque den schmeichelhaften Erfolg gegen Südkorea. Schon beim 3:2 gegen Saudi-Arabien war das Team nur knapp an einer Blamage vorbeigeschrammt. „Die letzten beiden Spiele waren nicht gerade blendend, aber die Mannschaft gewinnt trotzdem“, urteilte das Fachblatt „Marca“.