Hamburg. Am Sonnabend sorgte er, wie seit Jahren üblich, für die Sicherheit der Profiboxer, die auf der Universum Champions Night in der Sporthalle in den Ring stiegen. Weil kurzfristig kein Ersatz zu organisieren war, musste Thomas Pütz so tun, als sei es ein Abend wie jeder andere. In Zukunft darf der 44-Jährige bei Kampfabenden unter der Ägide des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB) allerdings in der ersten Reihe sitzen, anstatt den Weg von der Kabine in den Ring zu sichern.

Als Nachfolger des Hamburger Internisten Bodo Eckmann (57), der nach 13 Jahren an der BDB-Spitze abtrat, wurde der Vorstandsvorsitzende der Pütz Security AG am Vormittag des Kampfabends im Maritim-Hotel am Hauptbahnhof zum BDB-Präsidenten gewählt. 140 von 193 Stimmen entfielen auf Pütz, der erst am vergangenen Mittwoch in den BDB eingetreten war, nachdem ihn die Geschäftsleitung des Universum-Stalls von einer Kandidatur hatte überzeugen können. Sein Sieg war möglich, weil die BDB-Satzung ihren Mitgliedern erlaubt, ihr Stimmrecht auf einen Repräsentanten zu übertragen. So verfügte Universum-Geschäftsführer Stefan Braune über 100 und damit mehr als 50 Prozent der Stimmen. Der bisherige Vizepräsident Verwaltung, der Kölner Jean-Marcel Nartz (63), trat ebenso wie der dritte Kandidat Iko Bebic (44, Freiburg) nicht mehr an.

Pütz, der als Vorstandsmitglied des Hotel- und Gaststättenverbands und als Vizepräsident der Kaltenkirchener Amateurboxer Erfahrung in der Verbandsarbeit sammelte, erklärte es als sein vorrangiges Ziel, den Berliner Sauerland-Stall in den BDB zurückzuholen, der Anfang 2004 ausgetreten war und seitdem unter österreichischer Lizenz veranstaltet. "Ich will der Präsident aller deutschen Promoter sein", sagte Pütz. Aber die einzige Sicherheit, die der Security-Mann hat, ist die, dass viel Arbeit auf ihn wartet.