Hamburg. Die Unihockeymannschaft des ETV Hamburg steht vor dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte: Mit einem Sieg im Bundesliga-Play-off-Halbfinale an diesem Sonnabend gegen die Löwen in Leipzig (15 Uhr/Sporthalle Brüderstraße) könnte sie erstmals ins Play-off-Finale einziehen. Das erste Spiel haben die Hamburger 10:7 gewonnen. Ein mögliches drittes Spiel fände am Sonntag (11.30 Uhr) ebenfalls in Leipzig statt.

Doch daran wollen die ETV-Spielertrainer Anton Sefkow (28) und Leander Stüble (23), die beide zum Kreis der deutschen Nationalmannschaft gehören, gar nicht denken: "Wir sind überzeugt, dass wir uns schon am Sonnabend für das Finale qualifizieren werden." Sefkow begründet dies damit, dass der ETV Hamburg mannschaftlich geschlossener und taktisch disziplinierter auftrete als die Leipziger Löwen. Stüble ergänzt, Torwart Mike Dietz sei stärker als sein Gegenüber und in Defensive und Offensive seien die Leipziger individuell nicht besser besetzt.

Unihockey ist in Deutschland eine relativ junge Sportart. Im Gegensatz zum traditionellen Hockey wird in der Halle und mit einem Kunststoffball mit Löchern gespielt. Der Sport gilt als schnell, laufintensiv und taktisch anspruchsvoll und soll bald in Floorball umbenannt werden, weil eine Verwechslungsgefahr mit Universitätssport besteht.

Die Hamburger, seit 2003 in der Bundesliga, haben sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert.

In dieser Saison spielen drei ausländische Austauschstudenten für den ETV, welche die Spielstärke der Hamburger erheblich erhöht haben. Auf www.floorballmagazin.de wurden sie in einem Artikel "Läufer, Scorer (Torjäger, d. Red.) und Gehirn" des ETV Hamburg genannt. Gemeint sind Radek Kraus (Tschechien), Tipi Koivisto (Finnland) und Toni Westerholm (Finnland). "Die drei sind ein wichtiger Grund, dass wir dieses Jahr erstmals die Play-offs erreicht haben", glaubt Sefkow. Allerdings wird ihr Einsatz auf diese Spielzeit beschränkt bleiben.

Im Finale könnte der UHC Weißenfels (Sachsen-Anhalt) der Gegner sein, der im anderen Play-off-Halbfinale 1:0 gegen Wernigerode führt. Die Weißenfelser haben seit 2003 ein Abonnement auf den deutschen Meistertitel. Dank Läufer, Scorer und Gehirn kann die Vorherrschaft vielleicht gebrochen werden.