Genf. Beim Weltcup-Finale der Springreiter in Genf überschlugen sich die Ereignisse. Nachdem die Stute Sapphire des in Führung liegenden US-Amerikaners McLain Ward wegen einer Überempfindlichkeit aus dem Turnier genommen worden war, jagte Marcus Ehning unaufhaltsam seinem dritten Weltcup-Triumph entgegen.

Einen Tag vor seinem 36. Geburtstag präsentierte sich der Borkener zum Abschluss des dreitägigen Hallenspektakels nervenstark und sicherte sich auf dem Hengst Plot Blue den Titel. "Ich könnte die ganze Welt umarmen", sagte Ehning. 2003 mit Anka und 2006 mit Sandro Boy konnte der Weltranglisten-Vierte bereits das wichtigste Hallenturnier gewinnen.

Glänzend präsentierte sich auch Ludger Beerbaum. Der Riesenbecker wurde mit seiner Nachwuchsstute Gotha Zweiter. Zuvor hatte sich Ward mit Beerbaum angelegt, nachdem der Amerikaner erfolglos zu einem Boykott der Reiter aufgerufen hatte. Mehrere Tierärzte hatten beim Pferd des zweimaligen Olympiasiegers die Überempfindlichkeit am linken Vorderbein festgestellt. "Das ist eine große Ungerechtigkeit", sagte Ward, der 1999 vom Aachener CHIO lebenslang ausgesperrt wurde, weil kleine Nägel in den Bandagen seines Pferdes gefunden worden waren.