Hamburg. Am Anfang stand ein Befehl der Eltern. Als David Schnabel neun Jahre alt war, schickten sie ihn ins Training der Kunstradfahrer. Die Begründung war einleuchtend: "Wenn du schon ständig auf dem Fahrrad herumturnen willst, dann wenigstens als Sport in der sicheren Halle und nicht als Blödsinn auf der gefährlichen Straße!" Damit war der Grundstein für eine sehr erfolgreiche Karriere im Einer-Kunstradfahren gelegt. David Schnabel, heute 25 Jahre alt, ist zwischen 2005 und 2009 vier Mal Weltmeister und einmal Vizeweltmeister geworden. Was er auf zwei Rädern alles anstellen kann, können Sie an diesem Sonnabend im Wandsbeker Quarree beobachten. Dort tritt David Schnabel um 13 und 16 Uhr auf.

Kunstradfahren ist eine anspruchsvolle Sportart. In fünf Minuten müssen die Athleten ein Kürprogramm absolvieren, das sie aus vorgeschriebenen Elementen zusammenstellen. Je schwieriger die Kür ausgewählt wird, desto mehr Punkte gibt es. "Verlangt sind eine gute Koordinationsfähigkeit, Konzentration und starke Nerven", erläutert Schnabel. Dass die Übungen vorgegeben sind, ist aus Schnabels Sicht Vor- und Nachteil zugleich: "Zwar ist weniger Kreativität möglich, dafür ist die Bewertung der Kürprogramme durch die Jury dadurch gerechter."

Das Kunstfahrrad ist mit Spezialreifen für eine sichere Bodenhaftung ausgerüstet. Eine Übersetzung mit Starrlauf garantiert, dass es auch ohne Kontakt des Fahrers zu den Pedalen weiterfährt.

Schnabel arbeitet derzeit daran, die Schwierigkeit seiner Kür zu erhöhen. Dazu gehören mehr Tempo und ein Saltoabgang am Schluss der Kür. Schließlich möchte er am 22./23. Oktober seinen deutschen Meistertitel zurückgewinnen, den er im vergangenen Jahr mit einem fünften Rang überraschend verloren hat. Die Titelkämpfe finden diesmal in Harburg statt.