Hamburg. Reichlich Bewegung auf dem HSV-Gelände in Norderstedt. Erst vergangene Woche wurde der Bauantrag für das neue Vereinshaus gestellt. Heute Abend wird der vorübergehend geschlossene Lindenhof wieder eröffnet. Als neuer Betreiber fungiert künftig der HSV Ochsenzoll e.V., um den es aber aus anderen Gründen Wirbel gibt.

Denn: Das Finanzamt hat dem HSV mitgeteilt, das der HSV Ochsenzoll, quasi ein Verein im Verein, nicht gemeinnützig ist, was an neuen steuerrechtlichen Verwaltungsanweisungen aus dem Jahr 2005 liegt. Als Folge davon muss HSV Ochsenzoll Gewerbe- und Körperschaftssteuer (Ertragssteuer) rückwirkend ab 2006 zahlen. Das klingt bedrohlich, doch der Schaden dürfte sich in Grenzen halten, da der HSV Ochsenzoll keinen Gewinn abwarf. Der Klub kann noch Rechtsmittel einlegen.

Zum Verlust der Gemeinnützigkeit führte die Konstruktion, wonach der HSV Ochsenzoll zwar Inhaber und Betreiber der 130 000 Quadratmeter großen Anlage mit den neun Rasen- und zwei Kunstrasenplätzen ist, aber nicht selbst Sport veranstaltet, sondern das Gelände an den HSV e.V. verpachtet, der auch die Betriebskosten übernimmt.

Beim HSV laufen seit geraumer Zeit Gespräche, das Gelände in den HSV e.V. zu integrieren. Unabhängig von der steuerrechtlichen Komponente ist ein Ankauf des Internats und des Grundstücks mit der Lindenhof-Gaststätte von der Paul-Hauenschild-Stiftung im Gespräch. Da eine Schenkung nicht erlaubt, musste ein Wertgutachten erstellt werden, das als Richtschnur für Verhandlungen dient.