Im Vertrags-Poker mit dem englischen Spitzenclub geht es laut Ballack nur noch um die Laufzeit des neuen Kontraktes.

München. Fußball-Nationalspieler Michael Ballack steht vor einer Vertragsverlängerung beim FC Chelsea. „Mein erstes Ziel ist es, hier weiterzumachen. Ich fühle mich hier wohl“, sagte der 33 Jahre alte Kapitän der deutschen Nationalmannschaft in einem Interview mit dem ZDF, das am Sonntag in der „Sportreportage“ ausgestrahlt wird.

Im Vertrags-Poker mit dem englischen Spitzenclub geht es laut Ballack nur noch darum, „ein paar Details zu klären“, darunter die Laufzeit des neuen Kontraktes. „Ich denke, da werden wir uns auch noch einig werden“, erklärte der Mittelfeldspieler. „Der Club hat mir ein Angebot gemacht. Das zeigt, dass er mit mir zufrieden ist und auch weiter mit mir plant. Das sind schon einmal gute Voraussetzungen für beide Seiten“, erläuterte Ballack zum Stand der Verhandlungen.

Ballack war 2006 vom FC Bayern München zu dem Londoner Club gewechselt. Er möchte noch mindestens zwei Jahre weiterspielen und womöglich nach der Weltmeisterschaft in diesem Sommer in Südafrika auch noch die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine in Angriff nehmen. „Mein Ziel ist es natürlich, weiter anzugreifen und auf hohem Niveau zu spielen“, sagte Ballack allgemein zu seinen weiteren sportlichen Zielen.

Stellung bezog Ballack in dem Vorabauszug des ZDF-Interviews auch zu den heftigen Vorwürfen seines früheren Bayern-Teamkollegen Martin Demichelis gegen ihn. Der Abwehrspieler hatte sich darüber beklagt, dass sich Ballack bei ihm nicht gemeldet hatte, nachdem der Argentinier im Länderspiel gegen Deutschland Anfang des Monats in München bei einem unglücklichen Zusammenprall mit dem Kapitän der DFB-Elf mehrere Brüche im Gesicht erlitten hatte.

Er könne die Reaktion von Demichelis verstehen, erklärte Ballack, führte diese aber auf ein Kommunikationsproblem zurück. „Ich habe mich noch am gleichen Tag nach ihm erkundigt“, versicherte Ballack. Bei Bayern-Präsident Uli Hoeneß habe er sich zudem die Telefonnummer von Demichelis besorgt, diesen aber trotz mehrerer Versuche nicht erreicht. Er werde das Gespräch aber nachholen. „Nicht, weil ich mich schuldig fühle, sondern es ist selbstverständlich für mich, bei ihm anzurufen und mich nach seinem Befinden zu erkundigen“, sagte Ballack.

Demichelis hatte Ballack als „einen großen Fußballer“ bezeichnet, „aber über den Menschen Michael Ballack muss man nichts sagen. Ich bin enttäuscht. Er hätte wenigstens Grüße schicken können.“