Torflut: In den drei deutschen Spielen fielen 18 Treffer. Der HSV verlor 3:4 und ist trotzdem weiter, Werder reichte ein 4:4-Remis nicht. Für den VfL Wolfsburg ging es sogar in die Verlängerung.

Der Hamburger SV darf weiter vom Europa-League-Finale im eigenen Stadion träumen! Auch in Wolfsburg ist das Viertelfinale erreicht, Bremen ist hingegen draußen. Das Bundesliga-Trio ging am Donnerstag in der Europa League durch ein Wechselbad der Gefühle, über ein Happy End konnten die Wolfsburger und der HSV jubeln. Die Hamburger unterlagen in ihrem Achtelfinal-Rückspiel beim RSC Anderlecht zwar mit 3:4 (1:2), stehen dank des 3:1-Hinspielerfolgs aber in der Runde der letzten Acht und dürfen weiter vom Endspiel im eigenen Stadion träumen. Für den Vorjahresfinalisten aus Bremen war dagegen nach einem spektakulären 4:4 (1:3) gegen den FCValencia Endstation. Der Deutsche Meister VfLWolfsburg erreichte gegen Rubin Kasan ein 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung.

In der 119. Minute schoss Christian Gentner die Wolfsburger erstmals in der Vereinsgeschichte ins Viertelfinale des Europapokals. Mit seinem Treffer sorgte er für den Siegtreffer der "Wölfe“ gegen den zweimaligen russischen Champion. Nach der regulären Spielzeit stand es 1:1 (0:1) – auch weil in der packenden Nachspielzeit ein regulärer Treffer von Wolfsburgs Edin Dzeko (90.+3) wegen angeblicher Abseitsstellung vom schwedischen Schiedsrichter Jonas Eriksson nicht anerkannt wurde. Die Überzahl nach Gelb-Rot gegen Gonzalez (109.) konnte Wolfsburg in der Verlängerung dann nutzen. Vor der enttäuschenden Kulisse von nur 15412 Zuschauern hatten Alexander Kasajew (21.) und der eingewechselte Obafemi Martins (58.) am Donnerstagabend das 1:1 aus dem Hinspiel vor einer Woche in Tatarstan egalisiert.

In Brüssel sah es für den Hamburger SV bis kurz vor der Pause nach einem entspannten Abend aus. Nationalspieler Jerome Boateng hatte die Hanseaten in Führung gebracht (42.). Doch Anderlecht drehte die Partie durch die Tore von Romelu Lukaku (44.) und Matias Suarez (45.+3) per Foulelfmeter noch vor dem Seitenwechsel. Marcell Jansen (54.) traf zum vermeintlich beruhigenden 2:2, aber das Unentschieden hielt nur zwölf Minuten. Lucas Biglia (59.) und Moubarak Boussoufa (66.) ließen das Team von Trainer Bruno Labbadia wieder zittern. Erst Mladen Petric (75.) sorgte für die endgültige Entscheidung. Nichts für schwache Nerven war auch Bremens Duell gegen Valencia.

Mit einem guten 1:1 aus dem Hinspiel ging Werder in die Partie, doch schon nach einerViertelstunde drohte das Aus:David Villa (2.) und Juan Manuel Bata (15.) verpassten dem Vorjahresfinalisten einen doppelten Nackenschlag, nach dem Anschlusstreffer durch Hugo Almeida (26.) stellte der überragende Nationalspieler Villa Sekunden vor der Pause den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. In einer fulminanten Partie kamen die Bremer nach der Pause durch einen Foulelfmeter von Torsten Frings (57.) und Marko Marin (62.) wieder heran und auch die erneute Führung durch Villa (65.) konnten Claudio Pizarro egalisieren (84.).

Trotz eines finalen Aufbäumens reichte es für das Team von Trainer Thomas Schaaf nicht mehr zum fünften Treffer. Am Ende war es aber vor allem eine desaströse Abwehrleistung der Bremer, die gegen die quirligen Gäste kein Mittel fand. „Wir haben die Gegentore zu leicht kassiert“, räumte Frings ein und Coach Schaaf unterstrich:„Die entscheidenden Dinge im Fußball sind, dass man Tore schießt und verhindert – beidem sind wir nicht gerecht geworden.“