Hamburg. Mit Michael "Mimi" Kraus (26), dem Kapitän der deutschen Handball-Nationalmannschaft, pflegt Andreas Rudolph (54) ein freundschaftliches Verhältnis. Vor und nach dem Sieg des Kraus-Klubs TBV Lemgo gegen Kiel (32:30) standen beide am Sonntag im regen SMS-Kontakt. Das soll es aber auch gewesen sein, sagt der Präsident der HSV-Handballer. Ein persönliches Treffen mit Kraus habe es danach nicht gegeben, so Rudolph.

Dass die Hamburger an dem Spielmacher interessiert sind, ist kein Geheimnis. Lemgo will Kraus trotz Vertrages bis 2012 loswerden, der HSV sucht perspektivisch eine Alternative zu seinem Kapitän Guillaume Gille (33). Kraus sei ein zweifellos interessanter Spieler, sagt Rudolph, doch er könne sich gut vorstellen, "dass unser Nachwuchsmann Marcel Schliedermann (19) einmal in die Rolle Gilles schlüpft", wenn dieser irgendwann aufhöre. Schließlich stecke der HSV eine Menge Geld in die Nachwuchsarbeit.

Was Kraus kann, kann er am Sonnabend in der Color-Line-Arena zeigen. Der HSV trifft auf Lemgo, und Rudolph wird nicht umhinkommen, Kraus zu treffen. Dessen Gehaltsvorstellungen mögen bis dahin vielleicht schon per SMS geklärt sein.