Whistler. Die Winter-Paralympics in Vancouver haben ihren ersten Skandal. Der fünfmalige Biathlon-Sieger Thomas Oelsner erhob zwei Tage nach seinem Auftaktwettbewerb Manipulationsvorwürfe. "Ganz klar, das war Sabotage", sagte Oelsner.

Im Verfolgungsrennen hatte der favorisierte Thüringer wegen eines Fremdkörpers auf dem Visier als 14. das Finale verpasst. "Da war Schokolade, Karamell oder Ähnliches im Diopter", erklärte Oelsner: "Ich soll sagen, da war Dreck im Gewehr, aber dann bin ich die Schlampe, die ihr Gewehr nicht in Ordnung hält, und das lasse ich nicht auf mir sitzen."

Oelsner (39) war 2002 in Salt Lake City als erster des Dopings überführter Athlet in die damals 26-jährige Geschichte der Winter-Paralympics eingegangen und hatte danach ebenfalls Manipulationsvorwürfe geäußert.

Missstände im Umgang mit Behinderten hat der deutsche Fahnenträger Frank Höfle angeprangert: "Unsere Gesellschaft ist verkorkst. Behinderte werden in die Ecke geschoben. Selbst wir sind innerhalb der Behinderten noch mal eine elitäre Gruppe. Wo sind bei den Paralympics die geistig Behinderten, wo die Gehörlosen?", sagte der 42-Jährige, mit 13 Goldmedaillen im Biathlon und Langlauf erfolgreichster Deutscher im nordischen Bereich."

Unterdessen ist Martin Braxenthaler drei Tage nach seinem 38. Geburtstag auf dem olympischen Goldhang von Maria Riesch ebenfalls zum Sieg im Slalom gestürmt. Der Oberbayer aus Surberg fuhr in Whistler zwei starke Läufe auf dem Monoski und sagte: "Es gab nur die Flucht nach vorn, 100 Prozent auspacken und hoffen. Es ist aufgegangen."