Hamburg. Es war ein Ereignis, das die Taekwondo-Sportler der Hamburg Sharks mit gemischten Gefühlen in Erinnerung behalten werden. Als Ausrichter der dritten "German Open" hatten sie zwei Kämpfer in der Sporthalle Hamburg auf die Matte geschickt, die Organisation des internationalen Turniers wurde allenthalben für gut befunden.

Aus sportlicher Sicht allerdings gab es für die Hamburger keine Erfolge zu feiern. Danil Nurzai und Reshad Rashidi verpassten in ihren Gewichtsklassen den Einzug in die Finalkämpfe und mussten sich das entscheidende Geschehen abseits der Matten ansehen. Da hatte auch die Unterstützung von Gisela Jacobs, 91 Jahre altes Ehrenmitglied der Sharks, nicht weitergeholfen.

Rashidi hatte gleich zu Beginn in der Gewichtsklasse bis 63 kg gegen den Vizeweltmeister aus Spanien antreten müssen. "Gegen so einen Gegner kann man schon mal verlieren", sagte der 18-jährige Hamburger. Trotz der Enttäuschung will er schon nächste Woche bei den "Dutch Open" wieder angreifen. "Vielleicht klappt es ja in Holland mit einem Sieg."

Nur wenige Zuschauer hatten den Weg in die Sporthalle an der Krochmannstraße gefunden, doch mischten sich bunte National- und Vereinstrikots auf den Zuschauerrängen zu einem Farbenmeer. Auf den Wettkampfmatten wurde schnell klar, womit man es beim Taekwondo zu tun hat: mit hoch konzentriertem Agieren und Reagieren - und mit intensivem Körperkontakt. Dieser machte nicht immer vor dem Ende der Wettkampfzone halt: Der Neuseeländer Fraser McConnell zeigte gegen seinen spanischen Gegner Francisco Martin so viel Einsatz, dass er prompt die Kampfrichterin vom Stuhl holte, die den Sportlern nicht mehr ausweichen konnte. Verletzt hat sich bei der Aktion niemand.

Auch wenn die Hamburg Sharks an diesem Wochenende leer ausgingen, war es doch für die für Deutschland startenden Junioren ein erfolgreiches Turnier: sie erkämpften sich insgesamt 15 Podestplätze.

Übrigens wurde der Wettkampf in Hamburg erstmals vom Weltverband World Taekwondo Federation (WTF) als Punkteturnier im Seniorenbereich anerkannt. Das bedeutet, dass alle am Wochenende erkämpften Punkte dem WTF-Ranking der Sportler gutgeschrieben werden. Nicht zuletzt deshalb zählte Chungwon Chuoe, Präsident des Weltverbandes WTF, zu den Gästen. Heinz Gruber, Präsident der Deutschen Taekwondo-Union, der die Arbeit der Hamburger Gastgeber würdigte, fühlte sich durch das "Vertrauen" des Oberfunktionärs geehrt.