Hamburg. 200 Meter südwestlich der Color-Line-Arena liegt der Friedhof Altona. Wenn dieser ein wenig besser beleuchtet wäre, hätte man das Eishockeyspiel zwischen den Hamburg Freezers und dem EHC Wolfsburg auch dort austragen können. Nur noch 4015 Zuschauer - Minusrekord in dieser Saison und nur 28 Fans mehr als beim Allzeit-Minusrekord aus dem Jahr 2002 - wollten den Darbietungen der "Eisschränke" beiwohnen. Immerhin siegte das Team von Trainer Paul Gardner gegen den zwar optisch überlegenen, aber extrem lustlos wirkenden Tabellenzweiten mit 3:1, doch wer am vorvergangenen Sonntag live mitansehen durfte, wie die Kanadier gegen die USA Olympiasieger wurden, der wird sich auch gestern wieder gefragt haben, welche Sportart die Herren in den hellblauen Jerseys eigentlich betreiben.

Die Geschichte des Spiels muss nicht erzählt werden, weil der einzige Höhepunkt eine Prügelei zwischen Hamburgs Adam Henrich und Wolfsburgs Jason Ulmer war. Die Saison 2009/10 ist, obwohl noch vier Partien zu absolvieren sind, bereits Geschichte, und sie wird, da die Konkurrenz aus Augsburg und Köln ebenfalls punktete und damit das Erreichen der Pre-Play-offs unmöglich machte, als schlechteste Saison der Freezers-Historie in Erinnerung bleiben. An Abende wie den gestrigen wird sich allerdings niemand erinnern.

Tore: 1:0 (6:20) Ratchuk (King, Tripp), 2:0 (31:26) Retzer (Fortier, Aab), 2:1 (44:15) Milley (Traynor, Hospelt) 5-4, 3:1 (59:40) Tripp eng 4-5. Strafminuten: 14 + 10 Henrich/12 + 10 Ulmer. SR.: Brüggemann/Schütz (Iserlohn/Moers). Z.: 4015.