Hamburger erreichen als Gruppenzweiter das Achtelfinale der Champions League. Morgen um 12 Uhr Auslosung in Wien.

Zagreb. Die Handballer des HSV haben mit einer souveränen Vorstellung beim kroatischen Meister RK Zagreb als Zweiter der Vorrundengruppe C das Achtelfinale der Champions League erreicht. "Das war die richtige Antwort auf die bittere Bundesliga-Niederlage gegen den VfL Gummersbach", meinte HSV-Trainer Martin Schwalb nach dem 33:29-(19:14)-Erfolg, "wir haben von der ersten Minute an den Kampf angenommen und nie Zweifel an unserem Sieg aufkommen lassen." Morgen um zwölf Uhr wird den Hamburgern in Wien ihr Gegner zugelost, live im Internet bei www.ehftv.com . Die spanischen Spitzenteams aus Valladolid und León sowie der polnische Meister Kielce stehen zur Auswahl, drei lösbare Aufgaben. Der HSV hat im Rückspiel Heimrecht. Die Runde der letzten 16 muss zwischen dem 24. März und 4. April gespielt werden.

Das Schwierigste am letzten Vorrundenspiel war die Anreise. Wegen des Schneechaos verpasste die HSV-Delegation am Sonnabendnachmittag in München den Anschlussflug nach Zagreb und traf dort erst gegen Mitternacht ein. Statt wie geplant zum Abschlusstraining in die Halle fuhr das Team direkt ins Hotel zum Schlafen. Das erwies sich als optimale Vorbereitung.

Vor 15 200 Zuschauern in der ausverkauften Arena Zagreb waren die Hamburger von Beginn an hellwach und führten nach elf Minuten 9:6. Alle neun HSV-Tore erzielten Hamburgs Kroaten Domagoj Duvnjak, Blazenko Lackovic und Igor Vori. Das Trio war vom Publikum verhalten freundlich begrüßt worden, nur wenige pfiffen. "Es gibt keinen Stress mehr, weder zwischen den Spielern noch zwischen den Vereinen. Das ist alles Vergangenheit", hatte Vori vor dem Abflug in seine Heimat gesagt. Die Atmosphäre in der Halle schien ihm recht zu geben. "Es ist toll, wie wir hier empfangen worden sind", meinte Duvnjak. "Dennoch konnten wir auf solche Gastfreundlichkeit sportlich gesehen keine Rücksicht nehmen. Wir haben das Spiel die ganze Zeit kontrolliert, und ich hatte nie das Gefühl, dass wir verlieren würden." Mit acht Treffern bei zehn Versuchen hatte er als bester Schütze der Hamburger den größten Anteil an der Rückkehr zum Erfolg.

Im Gegensatz zur peinlichen 31:39-(17:17)-Pleite gegen Gummersbach am vergangenen Dienstag war auf den HSV-Rückraum diesmal Verlass. Duvnjak, Lackovic, Pascal Hens und die Lijewski-Brüder Krzysztof und Marcin leisteten sich nur wenige Fehlversuche, insgesamt landeten 29 der 39 Feldwürfe der Hamburger (wieder mit Kreisläufer Bertrand Gille) im Netz. Das entsprach einer fantastischen Quote von 74 Prozent. Allerdings hatte die Deckungsarbeit der Kroaten bei weitem nicht die Qualität die der Gummersbacher.

"Egal", sagte Kapitän Guillaume Gille, "wichtig war, dass wir im Angriff wieder unsere alte Durchschlagskraft gezeigt haben." Die ist jetzt auch in den nächsten Bundesligaspielen gefordert, angefangen am Mittwoch gegen die Füchse Berlin (20.15 Uhr, Color-Line-Arena).

Statistik: Tore: RK Zagreb: Lazarov 7 (4 Siebenmeter), Gyula 6, Gojun 5, Balic 3, Dzomba 3/2, Maric 2, Strlek 2, Kopljar 1; HSV Hamburg: Duvnjak 8, Lindberg 7 (4), Lackovic 6, Hens 3, Vori 3, Marcin Lijewski 3, Jansen 1, B. Gille 1, K. Lijewski 1. Schiedsrichter: Leisson/Palsson (Island). Zuschauer: 15 200 (ausverkauft). Zeitstrafen: 2; 1.