Vancouver. Kanada zittert, Russland stolpert: Die Gold-Favoriten sind beim olympischen Eishockeyturnier ins Straucheln geraten. Superstar Sidney Crosby und Torwart-Idol Martin Brodeur retteten dem hochgewetteten Gastgeber am Donnerstag den wenig überzeugenden 3:2-Sieg nach Penaltyschießen gegen Außenseiter Schweiz. Die Russen mussten sich den Slowaken sogar mit 1:2 nach Penaltyschießen geschlagen geben.

Der Treffer von "Sid the Kid" Crosby und die anschließende Parade Brodeurs gegen Martin Plüss ersparten den Kanadiern vor 19 300 Zuschauern im ausverkauften Canada Hockey Place die drohende Blamage. "Jeder weiß, dass wir nicht so gespielt haben, wie wir es können", sagte Trainer Mike Babcock. Tatsächlich fehlte den vom Deutschen Ralph Krueger trainierten Eidgenossen nicht viel zur Sensation.

Dabei deutete nach 21 Minuten noch alles auf einen weiteren überzeugenden Sieg von "Team Canada" nach dem 8:0-Auftakterfolg gegen Norwegen hin. Dany Heatley (10.) und Patrick Marleau (21.) hatten eine beruhigende 2:0-Führung herausgeschossen, weitere gute Chancen blieben aber ungenutzt. Und so kamen die Schweizer zurück. Ivo Rüthemann (29.) und Patrick van Gunten (40.) verblüfften die Kanadier mit ihren Treffern zum 2:2. "Im zweiten Drittel haben wir eine unglaubliche Moral gezeigt", lobte Coach Krueger, der zuletzt als möglicher Nachfolger für den angeblich amtsmüden Bundestrainer Uwe Krupp gehandelt worden war.

Krupp bangt vor dem zweiten Gruppenspiel heute (6 Uhr) gegen Finnland um den Einsatz seines Kapitäns Marco Sturm. Der NHL-Profi der Boston Bruins nahm am Donnerstag wegen einer Schulterverletzung nicht am Training teil, sondern ließ sich behandeln. "Wir müssen von Tag zu Tag sehen", sagte der Bundestrainer. Sturm war beim 0:2 zum Auftakt gegen Olympiasieger Schweden zu Beginn des zweiten Drittels von Johnny Oduya in die Bande gecheckt worden. In der ersten Partie des 2. Spieltags in Gruppe C besiegte Schweden Weißrussland mit 4:2.