Bob-Pilot André Lange wird bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Vancouver am Freitag die deutsche Fahne tragen. Der dreimalige Olympiasieger bestreitet seine letzten Winterspiele. Im Whistler Sliding Centre kann er als erster Bobfahrer der olympischen Geschichte zum dritten Mal in Folge Gold im Viererbob gewinnen.

Die morgige Eröffnungsfeier muss ohne die deutschen Biathletinnen stattfinden. Da schon einen Tag später das Sprint-Rennen auf dem Programm steht wollen sich die Athletinnen um Olympia-Debütantin Magdalena Neuner schonen: "Es wäre schon Teil meines Traums gewesen, dabei zu sein. Aber es ist nicht möglich."

Die kanadischen Rodler können sich auf einen Geldregen freuen. Ein möglicher Olympiasieg wird den Sportlern vom Team-Sponsor mit einer Million kanadischer Dollar (rund 680 000 Euro) vergoldet. Für eine Silber- oder Bronzemedaille gibt es noch 50 000 Dollar.

Die Nachwuchsarbeit des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) macht sich bezahlt. Insgesamt 60 Prozent der 153 deutschen Athleten nehmen zum ersten Mal an Olympischen Winterspielen teil. Als Vorbild gelten die alpinen Ski-Damen, die mit fünf Fahrerinnen unter 23 Jahren ins Rennen gehen.

Wegen schlechter Wetterprognosen könnte das erste Abfahrtstraining der Skirennfahrer gestern laut dem deutschen Alpin-Chef Wolfgang Maier auch das letzte gewesen sein.

Die deutsche Mannschaft wurde im olympischen Dorf offiziell begrüßt. In einer kurzen Zeremonie wurde die deutsche Fahne hochgezogen. "Ein toller Moment, das ist das Zeichen, dass es jetzt losgeht", sagte Chef de Mission Bernhard Schwank.

Eiskunstläuferin Yu-Na Kim aus Südkorea und Snowboarder Shaun White aus den USA sind mit Einnahmen von jeweils acht Millionen US-Dollar laut US-Wirtschaftsmagazin "Forbes" die reichsten Teilnehmer in Vancouver. Das Preisgeld für ihre sportlichen Leistungen macht dabei nur einen Bruchteil aus. Für ihr beinah komplettes Einkommen sorgen Sponsorenverträge. Auf den Plätzen drei bis fünf liegen Lindsey Vonn (3 Mio.), Ted Ligety (2 Mio.) und Shorttracker Apolo Anton Ohno (1,5 Mio.).

Die australischen Bob-Frauen Astrid Loch-Wilkinson und Cecilia McIntosh dürfen nun doch an Olympia teilnehmen. Der Sportgerichtshof CAS entschied im Schnellverfahren, dass den beiden Frauen trotz verpasster Qualifikation als bestes Team Ozeaniens ein Startplatz zusteht. Der CAS empfahl, das Feld im Bob-Wettbewerb von geplanten 20 auf 21 Teams zu erhöhen.

IOC-Präsident Jacques Rogge hat gestern die 122. Vollversammlung eröffnet und Olympia-Ausrichter Vancouver in hohen Tönen gelobt: "In der Vorbereitung auf diese Spiele wurde alles auf die Athleten, die Umwelt und die Nachhaltigkeit ausgerichtet. Ich weiß, wir werden 16 Tage pure Magie erleben", sagte Rogge.

Das päpstliche Wappen wird bei den Olympischen Spielen nicht zu sehen sein. Der Vatikan stellt keinen Teilnehmer. Grund ist aber nicht die mangelnde Begeisterung für den Wintersport. Der Kirchenstaat hat trotz Schweizergarde einfach keine konkurrenzfähigen Athleten.