Buxtehude. Peter Prior, Manager der Buxtehuder Handballfrauen, steht normalerweise an der Seitenlinie, feuert Spieler und Zuschauer an oder ärgert sich über Fehlversuche seiner Damen. Beim 32:28-Sieg des Buxtehuder SV im Achtelfinale des europäischen Challenge-Cups gegen das Topteam von R.K. Zajecar aus Serbien musste der Manager am Kampfrichtertisch Platz nehmen und neutral bleiben. So wollte es der französische EHF-Beobachter Robert Dujardin.

Prior musste die Galavorstellung tatenlos mit ansehen, durfte erst zum Schluss seinem Jubel freien Lauf lassen. In der ersten Halbzeit zeigte der Buxtehuder SV beim ersten Europacup-Auftritt nach vierjähriger Pause zu viel Respekt vor dem namhaften serbischen Gegner, der mit acht Nationalspielerinnen auflief und zur Pause 15:11 führte.

Zur zweiten Hälfte kam der BSV, bei dem sieben Spielerinnen internationale Premiere feierten, wie verwandelt aus der Kabine. Der Respekt vor den körperlich robusten Serbinnen war abgelegt. Das Team von Trainer Dirk Leun startete eine imponierende Aufholjagd und erkämpfte sich eine 28:22-Führung. Die 1500 Besucher sorgten in der "Hölle Nord" für Gänsehautstimmung.

"So was habe ich noch nicht erlebt", sagte Leun, der mit einem Viertorepolster am Sonnabend (13. Februar, 19 Uhr) zum Rückspiel in Serbien antritt und gute Chancen auf das Viertelfinale hat. Der Schlüssel zum Erfolg lag in der aggressiven Abwehr und dem Tempohandball. Linksaußen Lone Fischer rannte den Serbinnen immer wieder davon und war mit acht Treffern beste Werferin.