Hamburg. Die Sporthalle Wandsbek scheint den Rollstuhlbasketballern des Hamburger SV in dieser Saison einfach kein Glück zu bringen. Gerade einmal ein Sieg gelang dem Bundesliga-Aufsteiger bislang an seiner Heimstätte. Auch gestern reichte es wieder nicht zu einem Erfolg. Dabei hätte das Team von Trainer Holger Glinicki mit einem Triumph gegen die Mainhattan Skywheelers aus Frankfurt den Klassenverbleib quasi vorzeitig perfekt machen können. Statt Jubelszenen gab es nach der überraschend klaren 58:82-Pleite nur enttäuschte Gesichter. Bester HSV-Schütze war Kai Möller mit 22 Punkten.

"Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, dann aber aufgehört zu verteidigen", erklärte Glinicki, an dessen Gesten man während des Spiels den Verlauf hatte ablesen können. Nachdem seine Mannschaft zunächst drauf und dran war, den Neunpunkte-Pausenrückstand aufzuholen, verschränkte der Coach irgendwann die Hände hinter dem Kopf. Wenig später fing er an, ungläubig sein Haupt zu schütteln, bevor er endgültig nicht mehr hinsehen konnte und die Hände vors Gesicht schlug.

"Die Ansprüche einiger Spieler stimmten nicht mit dem überein, was auf dem Feld gezeigt wurde", sagte Glinicki, dessen Team aus den verbleibenden vier Partien voraussichtlich noch einen Sieg braucht, um auch in der kommenden Spielzeit erstklassig zu sein. Zwei Klubs steigen aus der Zehnerliga ab, der HSV belegt mit vier Siegen aus 14 Spielen derzeit Rang acht - allerdings nur mit zwei Punkten Vorsprung auf den Neunten Osnabrück.

Zweimal treten die Hamburger in den kommenden Wochen noch in Wandsbek an. Der nächste Versuch, die Bilanz in der eigenen Halle aufzubessern, steigt am 20. Februar gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg, den Tabellenletzten Köln 99ers. Ein Duell, das für die HSV-Rollstuhlbasketballer von existenzieller Bedeutung sein könnten. "Wir versuchen hier etwas aufzubauen", erklärte Glinicki. "Dafür sollten wir natürlich die Klasse halten."