Dass der Teufel manchmal im Detail steckt, mussten die Hamburg Freezers aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) an diesem Wochenende schmerzvoll erfahren.

Düsseldorf/Hamburg. Eigentlich schien der Transfer des neuen Stürmers Dan LaCouture (32) klar zu sein. Nur noch Kleinigkeiten seien zu klären, ließen die Hamburger am Freitag verlauten. Am Ende aber kam es so, wie es derzeit typisch für die "Eisschränke" ist: ganz anders.

Der Deal mit dem ehemaligen NHL-Profi scheiterte, weil dieser plötzlich zu viel Geld forderte. Da die Transferperiode heute um zwölf Uhr endet und sich die Freezers auf LaCouture festgelegt hatten, wird nun kein weiterer Offensivspieler zu den Freezers wechseln. Nach Abendblatt-Informationen spielten die Verantwortlichen kurzfristig mit dem Gedanken, Ex-Freezer Travis Brigley, der derzeit vereinslos ist, zurückzuholen - aber auch dieser Wechsel kam nicht zustande. So muss Trainer Paul Gardner die Saison mit dem Kader zu Ende bringen, der ihm momentan zur Verfügung steht.

Und dass mit diesem in dieser Spielzeit nicht mehr viel zu holen ist, machte das 2:3 (0:2, 0:1, 2:0) bei der Düsseldorfer EG deutlich. Der Tabellenzweite war über die 60 Minuten spielerisch überlegen, brachte aber die kämpferisch überzeugenden Freezers durch Nachlässigkeiten wieder ins Spiel und bescherte den 4543 Zuschauern eine packende Schlussphase. Trotz der keineswegs enttäuschenden Leistung können die Hamburger langsam, aber sicher ihren Urlaub planen. Nach der 28. Niederlage im 43. Saisonspiel dürfte sich das Thema Pre-Play-offs bei neun Punkten Rückstand auf Tabellenplatz zehn wohl erledigt haben. "Das war ein ganz bitteres Wochenende für uns. Erst der geplatzte Transfer, dann die Niederlage, die total unnötig war. Wir sind viel zu spät aufgewacht", sagte Gardner nach der Partie bei den Rheinländern.

Von der neuerlichen Pleite erfuhr Geschäftsführer Michael Pfad per SMS. Der bekennende Fußball-Fan weilte privat in London und schaute sich die Partie des FC Arsenal gegen Manchester United an. Wenigstens sah Pfad dort einen Auswärtserfolg. ManU siegte 3:1. Vielleicht ist er ja dort in Sachen Trainer- und Stürmersuche fündig geworden. United-Star Wayne Rooney würde sicher für die nötige Aggressivität im Spiel sorgen. Und Arsenals Coach Arsene Wenger kann bekanntlich hervorragend mit jungen Profis arbeiten ...

Tore: 1:0 (2:01) Reid (Courchaine, Murphy), 2:0 (10:42) Reid (Joseph) 4-5, 3:0 (30:34) MacDonald (Traverse, Reid) 5-4, 3:1 (46:18) Fortier (Wilm, Dotzler), 3:2 (53:25) Biron (King) 5-4 . Strafminuten: 16 + 10 Kreuzer/16 + 10 Karalahti + 10 Wilm. Schiedsrichter: Schütz (Moers). Zuschauer: 4543