Hamburg. Es ging alles ganz schnell. Am Donnerstag erhielt Freezers-Geschäftsführer Michael Pfad unerwartet Besuch von Stürmer Kimmo Kuhta. Innerhalb weniger Minuten erläuterte der Finne, warum er unbedingt und so schnell wie möglich in seine Heimat zurückkehren wolle. "Private Gründe", hieß es später in der offiziellen Pressemitteilung, seien der Anlass für die überstürzte Abreise. Der 34-Jährige hat nie einen Hehl daraus gemacht, wie sehr er unter der räumlichen Trennung von Ehefrau Hanna sowie den Kindern Veeti und Eren litt. Der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) kam letztlich dem Wunsch des Linksaußen nach. Er wird ab sofort für seinen Stammverein HIFK Helsinki spielen und bereits im Auswärtsspiel am Sonntag gegen die DEG Metro Stars (18.30 Uhr) nicht mehr zur Verfügung stehen.

"Nachdem seine Familie seit den Weihnachtstagen wieder in Finnland ist, hat er sich anders als sonst verhalten. So etwas muss man ernst nehmen. Das Gespräch mit ihm lief sauber und fair ab. Es gibt eben Dinge, die wichtiger sind als Eishockey", sagte Pfad, der betonte, dass der Abgang des Torjägers nicht der Anfang eines Ausverkaufs sei, wie es vor zwei Jahren bei den Füchsen Duisburg der Fall war. Der damalige Ligakonkurrent hatte mangels sportlicher Perspektive seine ausländischen Spieler veräußert, um die Gehälter einzusparen, und so für reichlich Diskussionen in der DEL gesorgt. Zwar bestätigte der Freezers-Chef, dass Angebote für Spieler vorlägen, diese würden aber ignoriert.

Dass sich die Situation bei den "Eisschränken" anders als in Duisburg darstellt, belegt auch die Tatsache, dass mit Dan LaCouture ein weiterer Stürmer zum Team stoßen wird. Der 32-Jährige spielte zuletzt bei den Providence Bruins in der American Hockey-League (AHL). Eine offizielle Bestätigung des Transfers soll es im Lauf des Wochenendes geben. Bis dahin sollen letzte Details geklärt sein. "Er ist ein physisch starker, spielintelligenter Typ, der uns weiterhelfen wird. Er ist kein klassischer Torjäger wie Kimmo, aber er hat eine gute Präsenz auf dem Eis", sagt Trainer Paul Gardner über den Stürmer.

Aller Voraussicht nach wird der Linksaußen, der 337 Mal in der NHL auflief, am Dienstag beim Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt sein Debüt feiern. Einen künftigen Kollegen kennt LaCouture bereits. Mit John Tripp lieferte er sich in der NHL im Dezember 2003 einen Faustkampf, der laut dem Nationalstürmer "unentschieden" ausging. In Zukunft werden die Streithähne von einst gemeinsam auflaufen.