Hamburg. Der Andrang ist riesig. Seit vergangenem Dienstag laufen die Anmeldungen für das Jedermann-Rennen bei den diesjährigen Vattenfall-Cyclassics, die am 15. August in und um Hamburg herum stattfinden. Bis gestern Mittag meldeten sich bereits 15 000 Radsportler, die einen der drei Rundkurse (55, 100 oder 155 Kilometer) bewältigen wollen. "Ich bin seit 15 Jahren dabei", sagte Rainer Schubach, Vorstandsmitglied von Vattenfall, "aber so was habe ich noch nicht erlebt. Bei 22 000 Anmeldungen müssen wir leider stoppen."

Angst, dass er aufgrund des großen Andrangs nicht starten darf, muss André Greipel nicht haben. Der frisch gebackene Sieger der Tour Down Under war im vergangenen Jahr mit 20 Siegen der erfolgreichste deutsche Radrennfahrer und ist dementsprechend ein gern gesehener Teilnehmer im Profifeld der Cyclassics. Im vergangenen Jahr reichte es nicht für einen der vorderen Plätze - Greipel wurde 30. -, doch der Sprinter ist ein Fan der Cyclassics. "Es ist ein besonderes Rennen, weil jeder mitfahren kann, es geht sehr familiär zu und die Stimmung an der Strecke ist toll", sagt der 27-Jährige.

Außerdem sieht der gebürtige Rostocker die Hamburger Rundfahrt als Heimrennen an, was ihn zusätzlich motiviert. "Wenn ich am Start stehe, dann habe ich auch Ambitionen", sagt Greipel, dessen Saisonhöhepunkte allerdings woanders liegen. "Im Oktober steht die Weltmeisterschaft an, da will ich meinen absoluten Leistungshöhepunkt erreichen."

Ein Traum ist weiterhin die Tour de France, an der Greipel noch nicht teilnehmen durfte. Der Grund dafür fährt in seinem Team HTC-Columbia und heißt Marc Cavendish. Die beiden Sprinter sind die Spitzenfahrer des Teams und fahren selten dieselben Rennen. So wäre es auch ungewöhnlich, mit zwei ambitionierten Sprintern in die Tour de France zu starten, ausgeschlossen ist es aber nicht. Greipel sieht sich mit dem erfahreneren Cavendish zumindest auf Augenhöhe. "Wenn ich nicht gegen ihn fahre, kann ich ihn nicht schlagen", sagt er. Bei den Cyclassics wird er dazu auch keine Chance bekommen. Cavendish wird nicht unter den 160 Profis sein.