Nicht im Team ist Claudia Pechstein, die vergeblich auf die Aussetzung ihrer Dopingsperre durch das Schweizer Bundesgericht hoffte.

Frankfurt/Main. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat am Dienstag sieben weitere Athleten für die Olympischen Winterspiele in Vancouver nominiert. Damit umfasst das deutsche Team für die Spiele vom 12. bis 28. Februar 152 Sportler, 57 Frauen und 95 Männer. „Wir freuen uns über das zurückliegende erfolgreiche Wintersport-Wochenende, an dem sieben weitere Athletinnen und Athleten die Qualifikation geschafft haben. Jetzt blicken wir voller Zuversicht nach Vancouver“, sagte DOSB-Präsident Thomas Bach in Berlin. Unter den Nachnominierten ist mit dem Nordischen Kombinierer Georg Hettich auch der Olympiasieger von Turin 2006.

Die „Causa“ Claudia Pechstein spielte keine Rolle, dafür erhielt Eiskunstlauf-Trainer Ingo Steuer trotz seiner Stasi-Vergangenheit das Olympia-Ticket: Mit einem Aufgebot von vorerst 145 Sportlern will Deutschland bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver seinen Erfolg von 2006 als Wintersportnation Nummer 1 wiederholen.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nominierte am Freitag weitere 101 Athleten und insgesamt 141 Betreuer für die Winterspiele vom 12. bis 28. Februar, nachdem in der ersten Runde Mitte Dezember bereits 44 Athleten benannt worden waren. Drei Wochen vor Beginn der Spiele haben damit 89 Männer und 56 Frauen ihr Kanada-Ticket sicher.

„Dem Team steht ein heißer Tanz bevor. Die Athleten wollen natürlich den Titel von Turin verteidigen, aber es wird dieses Mal so schwer wie nie zuvor“, sagte DOSB-Präsident Thomas Bach. Er dämpfte daher die Erwartungen: „Wenn wir unter die ersten Drei kommen, sind wir genauso zufrieden.“

Die endgültige Nennung beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) erfolgt am 29. Januar. Die Älteste im deutschen Team ist Curling- Spielerin Andrea Schöpp, die einen Tag vor der Abschlussfeier ihren 45. Geburtstag feiert. Nesthäkchen ist die 16-jährige Eiskunstläuferin Sarah Hecken.

Nicht im Team dabei ist die wegen auffälliger Blutwerte gesperrte Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, die vergeblich auf die Aussetzung ihrer Dopingsperre durch das Schweizer Bundesgericht hoffte. „Sie war nicht Gegenstand der Beratung, zumal uns kein Vorschlag des Verbandes vorlag“, sagte Bach.

Ob sich für die mit fünf Goldmedaillen erfolgreichste deutsche Winter-Olympionikin noch eine Hintertür öffnen könnte, wenn das Bundesgericht in der kommenden Woche doch noch pro Pechstein entscheiden sollte, wollte Bach nicht sagen. „Jede Art von Spekulation verbietet sich schon in Hinsicht auf die Autorität des Gerichts“, erklärte der DOSB-Präsident.

Keine Bedenken gab es dagegen bei der Nominierung von Steuer, der vor vier Jahren erst durch eine Einstweilige Verfügung an sein Olympia-Ticket gelangt war. „Er hat sich mittlerweile zu seiner damaligen Tätigkeit bekannt. Das ist ein gravierender Unterschied zu 2006.