Der Saisonauftakt war mäßig, doch jetzt sind die deutschen Biathleten in Olympia-Form. Bei der Generalprobe für Vancouver in Antholz in Südtirol hagelte es Siege. Nach zwei souveränen Erfolgen von Magdalena Neuner (Wallgau) im Einzel und Sprint ließ Andrea Henkel (Großbreitenbach) am Sonntag dank ihrer zuverlässigen Schießleistungen einen überlegenen Triumph im Verfolgungsrennen über zehn Kilometer folgen - vor Neuner. folgen. "Genau dieses Gefühl wollte ich mitnehmen", sagte Henkel. Bei den Männern ist Arnd Peiffer aus Clausthal-Zellerfeld der Läufer der Stunde. Er gewann erstmals im Sprint ("ein perfektes Rennen") und rettete in der Verfolgung Platz zwei ins Ziel. Die Biathleten bereiten sich jetzt zu Hause mit ihren Heimtrainern vor, ehe sie sich am 1. Februar in Vancouver treffen.

Happyend für Georg Hettich. Der 31 Jahre alte Olympiasieger von Turin holte sich beim Weltcup in der Nordischen Kombination in seinem Heimatort Schonach mit Platz neun im Einzel nicht nur das letzte Olympia-Ticket, sondern sprang erstmals seit einem Jahr wieder auf das Siegerpodest. Am Sonntag gewann er fast erwartungsgemäß mit Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt), Eric Frenzel (Oberwiesenthal) und Tino Edelmann (Zella-Mehlis) den Team-Wettbewerb. "Als ich am Samstag auf dem Balken saß, kam es mir in den Sinn, dass dies vielleicht der letzte Sprung meiner Karriere ist", erzählte Hettich. Der Abschied vom Leistungssport wäre naheliegend gewesen. Zumindest als Ersatzmann kann der Schwarzwälder jetzt auf einen weiteren Olympiastart hoffen. Mit seiner Rolle als Reservist kann Hettich leben: "Ich werde keine Diskussion um einen Start anzetteln."

Auch die deutschen Langläuferinnen haben vor Olympia einen Gang zugelegt. Erst stürmte Evi Sachenbacher-Stehle in Rybinsk bei Temperaturen um minus 17 Grad als Zweite im Einzelrennen auf das Podest, dann feierte die 29-Jährige gemeinsam mit Steffi Böhler den ersten Weltcupsieg seit knapp drei Jahren - im Teamsprint. "Ich habe mich nur noch darauf konzentriert, nicht hinzufallen", sagte Sachenbacher-Stehle. "Das war die Krönung. Jetzt freue mich auf Olympia." Bei den Herren verpasste René Sommerfeldt als Vierter über 30 Kilometer hauchdünn einen Podestplatz. "Er wurde am letzten Berg eingeklemmt, so kam er nur als Fünfter auf die Zielgerade", sagte Bundestrainer Jochen Behle.

Beim 152. und letzten Weltcup-Rennen seiner 17-jährigen Karriere in Innsbruck-Igls gewann André Lange (36) aus Oberhof mit dem Viererbob den insgesamt achten Europameistertitel. Fünf Hundertstelsekunden trennten Lange am Ende vom Schweizer Ivo Rüegg. Thomas Florschütz aus Riesa holte Bronze. "Ich habe das erste und letzte Weltcup-Rennen meiner Karriere gewonnen", sagte Lange. Er signalisierte, dass der Weg zum Gold in Vancouver nur über ihn führt: "Genau rechtzeitig kam wieder der Kämpfer in mir durch." Im Zweier hatte sich Lange noch dem Schweizer Beat Hefti um 0,11 Sekunden geschlagen geben müssen.