Wolfsburg. Die Arme verschränkt, der Blick verkniffen - am Gesichtsausdruck von Freezers-Trainer Paul Gardner konnte man genau ablesen, was er vom Auftritt seiner Mannschaft beim 2:5 (1:4, 0:0, 1:1) in Wolfsburg hielt. Von der konzentrierten und disziplinierten Spielweise der vergangenen drei Partien in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), die mit insgesamt nur einem Gegentor gewonnen wurden, war beim Nordderby rein gar nichts mehr zu sehen. Die Folge: Ein Rückfall in schlimmste Zeiten die, so hofften Spieler und Trainer, längst der Vergangenheit angehörten.

Die "Eisschränke" präsentierten sich über die gesamte Spieldauer nicht wie ein Team, das um den letzten Strohhalm kämpft, doch noch in die Pre-Play-offs einzuziehen. Dass zu allem Überfluss auch noch der zuletzt überragende Torhüter Robert Goepfert einen, wie er sagte, "durchschnittlichen" Tag erwischte, komplettierte das triste Bild, das die Freezers am Sonntagnachmittag bei den Niedersachsen abgaben. "Ich habe in der Tat wenig Positives gesehen. Wir sind mit dem Tempo der Wolfsburger nicht klargekommen. Sie waren einfach besser. Jetzt gilt es die richtigen Schlüsse aus dieser Niederlage zu ziehen und weiterzumachen", sagte Gardner.

Vor allem die Art und Weise wie sich sein Team präsentierte, stimmte den kanadischen Übungsleiter nachdenklich. Die Wolfsburger zeigten den Freezers nicht nur in puncto Geschwindigkeit die Grenzen auf. Auch in den Zweikämpfen wirkten sie griffiger und aggressiver. So mussten die Freezers letztlich konstatieren, dass man mit dem Ergebnis noch gut bedient war, schließlich vergaben die Gastgeber noch zahlreiche gute Einschussmöglichkeiten. Am Ende stand eine verdiente Niederlage zu Buche, die der zuletzt aufgekommenen "Mini-Euphorie" einen kleinen Dämpfer verpasste.

"Uns war klar, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen können. Wir dürfen den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken. Wir haben den Charakter, die Pre-Play-offs noch zu schaffen. Auch, wenn es natürlich wahnsinnig schwer wird", gab Kapitän Alexander Barta nach der Partie offen zu. 14 Spiele bleiben den Freezers nun noch, um das Minimalziel doch noch zu erreichen. Viele Spiele wie das gegen Wolfsburg können sich die Hamburger aber definitiv nicht mehr erlauben.

Tore: 0:1 (3:19) Ratchuk (Aab, Wilm), 1:1 (6:49) Ulmer (Furchner, Green), 2:1 (11:44) Fischer (Magowan, Ulmer), 3:1 (15:01) Magowan (Alavaara, Fischer), 4:1 (16:21) Magowan (Ulmer, Green) 5-4, 5:1 (34:18) Morczinietz, 5:2 (54:00) Biron (Karalahti, Goepfert) 5-4. Strafminuten: 4/8 . Schiedsrichter: Looker (Neuss) . Zuschauer: 2359