Die Wasserballer des SV Poseidon wollen zurück in die erste Liga und bauen dafür auf Talente. Gestandene Spieler sind zu teuer.

Hamburg. Am Donnerstagabend haben die Wasserballer des SV Poseidon einmal mehr ihre Aufgabe erfüllt. 19:4 (1:0, 4:2, 8:1, 6:1) gewannen sie gegen den TV Gut Heil Billstedt und bauten ihre Führung in der 2. Bundesliga Nord auf 12:0 Punkte aus. An diesem Sonnabend aber kommt mit dem deutschen Vizemeister ASC Duisburg eine Mannschaft zum Pokalachtelfinale ins Dulsbergbad (Anwurf: 19 Uhr), mit der sich die Hamburger in Zukunft wieder regelmäßig messen wollen. Die Rückkehr in die Bundesliga steht auf der Vereinsagenda weit oben.

Nach dem Abstieg im vergangenen Jahr hat Manager Thomas Arnhold das Ziel nicht aufgegeben, den Traditionsklub im Wasserball-Oberhaus zu etablieren. Zwar musste der Etat von rund 70 000 auf 35 000 Euro halbiert werden, doch mit Lutz Müller leistet sich Poseidon weiter einen hauptamtlichen Trainer. Sechs Übungseinheiten bietet der erfahrene Coach in der Woche an, fünf sind für die Spieler der ersten Mannschaft Pflicht. Müller setzt auf eine Mischung aus wenigen alten und vielen jungen Akteuren, darunter die Jugend-Nationalspieler Patrick Weik (18) und Yannick Arnhold (17).

Darüber hinaus schafft der Klub Strukturen. Für 120 000 Euro erwarb Poseidon am Hinschenfelder Stücken eine Eigentumswohnung, in der vier auswärtige Spieler untergebracht werden können. Gönner bezahlten den Kauf. "Leistungsnest" wird die Einrichtung bereits im Verein genannt. "Wir wollen Spieler mit Perspektive nach Hamburg holen, dazu brauchten wir günstige Unterkünfte", sagt Arnhold. Der Weg über Talente ist alternativlos. Gestandene Bundesligaspieler kosten 800 bis 1000 Euro im Monat, Geld, das der SV Poseidon nicht hat. Nach dem Abstieg verlor der Klub zudem Sponsoren, andere kürzten ihre Zuwendungen.

Ein Förderverein, 2008 gegründet, soll die Planungen auf eine verlässliche finanzielle Grundlage stellen. "Nach Hamburg gehört auf Dauer eine Bundesliga-Mannschaft im Wasserball", sagt Arnhold, "und wir werden so lange durchhalten, bis wir das geschafft haben."