Kirilenko sorgt mit dem Sieg gegen Landsfrau Schara-powa für die erste Überraschung. Auch Florian Mayer in Runde zwei.

Melbourne. Herbstliche Temperaturen um die 15 Grad, bedeckter Himmel statt flirrender Sonne, immer wieder Regenpausen und am Ende gestrichene Spiele. Die Australian Open in Melbourne haben gestern einen Kaltstart hingelegt, wie er auch Wimbledon zur zweifelhaften Ehre gereicht hätte. Auch die deutschen Profis waren von diesem ungewöhnlichen Auftakt beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres betroffen. Nur Florian Mayer schaffte seinen 0:6, 2:6, 6:4, 6:2, 6:2-Erfolg im Duell zweier Bayreuther gegen Philipp Petzschner vor dem Einsetzen des Dauerregens und zog damit als erster deutscher Profi in die zweite Runde der mit 15,5 Millionen Euro dotierten Veranstaltung ein.

"Solche Verhältnisse habe ich hier noch nie erlebt", sagte Mayer, der zum siebten Mal in Melbourne am Start ist. Auch seine Partie musste zwischenzeitlich unterbrochen werden. "Die Plätze werden rutschig, das ist wirklich gefährlich", sagte Petzschner. Die Verhältnisse nahm der 25-Jährige allerdings nicht als Ausrede für die Niederlage gegen Mayer, mit dem er noch am Freitag trainiert hatte. "Flo hat sehr gut gespielt, Riesenrespekt, wie er zurückgekommen ist", sagte Petzschner.

Regulär konnten nur die Matches unter den Dächern der beiden Hauptarenen durchgezogen werden, und dabei gab es gleich eine faustdicke Überraschung. Tennis-Beauty Maria Scharapowa schied durch eine 6:7 (4:7), 6:3, 4:6-Niederlage gegen ihre russische Landsfrau Maria Kirilenko aus. Es war der erste Auftritt der lange verletzten 22-Jährigen in der Rod Laver Arena seit ihrem Triumph an gleicher Stelle vor zwei Jahren.

Die weiteren Favoriten gaben sich allerdings keine Blöße. Publikumsliebling Kim Clijsters aus Belgien, die erstmals seit 2007 wieder in Melbourne antritt, ließ beim 6:0, 6:4 der Kanadierin Valerie Tetreault keine Chance. Ihre Landsfrau Justine Henin siegte bei ihrem Comeback nach 20 Monaten Pause 6:4, 6:3 gegen die Belgierin Kirsten Flipkins.

Bei den Männern setzten sich Titelverteidiger Rafael Nadal (Spanien), Andy Roddick (USA), Andy Murray (Großbritannien) und US-Open-Champion Juan Martin Del Potro (Argentinien) problemlos durch. Als einziger Gesetzter schied der an Nummer 13 notierte Tscheche Radek Stepanek aus, der dem Kroaten Ivo Karlovic in fünf Sätzen unterlag. Am Rande dieses Spiels gab es Zuschauer-Unruhen. Elf Anhänger des Kroaten wurden daraufhin von Ordnungskräften der Anlage verwiesen.