Der Neuzugang aus Leverkusen avancierte binnen weniger Sekunden zum “Matchwinner“ in Ahlen. Der FC St. Pauli greift wieder die Spitze an.

Hamburg/Ahlen. Im Fachjargon würde man es als "Kurzeinsatz" beschreiben: Vier Minuten durfte St. Paulis Neuzugang Richard Sukuta-Pasu gegen Rot-Weiss Ahlen ran und doch war er nach dem 2:0-Geduldsieg der Kiez-Kicker der "Mann des Tages". Und dazu hatte "Supa-Richie" längst keine vier Minuten benötigt. Der 19-jährige U-19-Europameister mit der Rückennummer 19 traf exakt 19 Sekunden nach seiner Einwechselung zum entscheidenden 2:0 (87.).

19. "Der Mann mit der magischen Zahl", hieß es am Sonntag auf der Internetseite des Clubs. "Das ist ein Traumeinstand", jubelte Sukuta-Pasu am Sonnabend nach seinem Tor. St. Paulis Manager Helmut Schulte kam sich nach Sukuta-Pasus Premierentreffer "wie im Märchen" vor – und auch die Tabelle liest sich aus Hamburger Sicht märchenhaft: Mit 36 Punkten festigten die Hanseaten den zweiten Rang und halten Kurs Richtung Fußball-Oberhaus.

Sukuta-Pasu sei Dank. Gleich in seinem ersten Pflichtspiel im neuen Trikot schlug die Leihgabe von Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen zu und bestätigte die Einschätzung von Bayer-Sportchef Rudi Völler, ein „sehr großes deutsches Talent“ zu sein. Der so Gepriesene selbst blieb nach seinem starken Debüt bescheiden: „Es ist nicht wichtig wer den Treffer zum 2:0 macht. Hauptsache er fällt. Nichtsdestotrotz ist es natürlich ein tolles Gefühl, eingewechselt zu werden und so schnell zu treffen.“

Bis 2011 haben sich die Hamburger, die mit 43 Treffern die beste Offensive der Liga stellen, Sukuta-Pasus Dienste gesichert. Hält die positive Entwicklung des Angreifers und seines neuen Arbeitgebers an, könnte es schon in der kommenden Spielzeit zum Wiedersehen mit Sukuta-Pasus früheren Teamkollegen aus Leverkusen kommen. Denn mit dem glücklichen Sieg in Ahlen, den Torjäger Marius Ebbers (77. Minute) mit seinem elften Saisontreffer einleitete und den die Nummer 19 nach einem Zusammenspiel mit Deniz Naki zehn Minuten später besiegelte, bestätigten die Kiez-Kicker einmal mehr ihre derzeitige Erstliga-Tauglichkeit.

Coach Holger Stanislawski, der sein Team im winterlichen Hamburg auf die zweite Halbserie vorbereitet hatte, fällt es immer schwerer, den gestiegenen Erwartungen verbal entgegenzutreten. So klang es am Samstag auch wenig glaubhaft, als Stanislawski sagte: "Vom Aufstieg können aber andere reden. Wir tun das nicht."