Tim Meyer glaubt nicht, dass intensivere Trainingseinheiten unbedingt zu einer höheren Beanspruchung der Spieler führen.

Frankfurt/Main. Nationalmannschaftsarzt Tim Meyer hat sich im Zuge einer Leistungssteigerung von Fußballprofis für intensivere Trainingseinheiten ausgesprochen. "Seit Jürgen Klinsmann ist es zwar schon etwas weniger geworden. Aber in Deutschland herrscht eine Angst vor Intensitäten. Dabei glaube ich nicht, dass intensivere Trainingseinheiten unbedingt zu einer höheren Beanspruchung der Spieler führen", sagte Meyer am Rande des DFB-Kongresses unter dem Titel "Aktuelle Wissenschaft für den Spitzenfußball" am Donnerstag in Frankfurt/Main.

Gleichzeitig warnte Meyer wie zuletzt auch Schalkes Trainer Felix Magath davor, dass die zahlreichen Reisen, Medientermine sowie andere Verpflichtungen außerhalb des Trainings und des Spiels in der heutigen Zeit die wahren Belastungen der Profis seien. "Nicht die hohen Trainingsintensitäten, sondern die Stressfaktoren rund um den Fußball sind die Belastungsfaktoren für die Profis. Vor allem für die Topspieler herrscht da eine große Beanspruchung", sagte Meyer.

Bei dem zweitägigen Kongress standen insgesamt 21 Fachreferate auf der Agenda. Insgesamt verfolgten 342 angemeldete Besucher, davon 59 Ärzte von Mannschaften der 1. und 2. Liga sowie der Frauen-Bundesliga, die zahlreichen Referate über die Forschung im Profifußball.

Außerdem nahmen zehn Ärzte, zehn Fitnesstrainer und 19 Physiotherapeuten aus dem Bereich des DFB teil. Neben Trainingslehre und der psychologischen Betreuung von Fußballern stand auch die Debatte über einen Maßnahmenkatalog im Anti-Doping-Kampf auf dem Programm.